Den 800. Geburtstag der Kathedrale von Metz beging die „Cité Musicale Metz“ u.a. mit einem bemerkenswerten Konzert in der Kirche Saint-Pierre-aux-Nonnains, eine der ältesten Sakralbauten Frankreichs, einer einschiffigen Basikika, die auf einen römischen Bau zurückgeht, und der eine hervorragende Akustik hat.
Kritik
Theater Trier: Wenn die Geschichte das Tanzbein schwingt
Wilder Tanz auf dem Vulkan der 20iger Jahre © Martin Kaufhold Der Zeitgeist tanzt wie eh und je. Gerade lässt René Pollesch seinen „Glauben an die völlige Erneuerung der Welt“ im Berliner Revue-Tempel Friedrichstadtpalast abtanzen. […]
„Die Redner“ mit „Plus Ultra“ am Saarländischen Staatstheater: Ein fulminantes Cross Over auf Spitzenniveau
Gestern Abend ging in der Alten Feuerwache in Saarbrücken die Premiere von Plus Ultra, der neuen Show der Gruppe Die Redner über die Bühne. Nach einem Konzept und in der Regie von Oliver Strauch und Florian Penner geht es um zwei herausragende Persönlichkeiten der Weltgeschichte: Steve Jobs und Christoph Kolumbus.
Liebe in Zeiten des Krieges – Michel Legrands „Marguerite“ am Saarländischen Staatstheater
Es ist eine „Traviata“-Geschichte, die uns Michel Legrand in seinem Musiktheaterstück „Marguerite“ erzählt – eine Dreiecksgeschichte mit tragischem Ausgang. Das Programmheft kündigt das Stück als „Musical“ an. Wer aber Melodienseligkeit und Optimismus, schmissige Themen und Tanzeinlagen erwartet, den wird diese Produktion enttäuschen.
Nicht zum Leben erweckt – Magali Tosato und Simone Kranz scheitern mit Frank Wedekinds Kindertragödie „Frühlings Erwachen“ am Saarländischen Staatstheater
Klamaukige, musikalische Zwischenspiele, fernab des Wedekindschen Stückes mit Thorsten Rodenberg (Moritz Stiefel), Michael Wischniowski (Melchior Gabor), Barbara Krzsoka (Martha) und Laura Trapp (Wendla). © Foto: Martin Kaufhold (Saarländisches Staatstheater) Zu Lebzeiten war er der personifizierte […]
Théodore Gouvy: neu gelesen – Das Saarländische Staatsorchester und seine Hommage zum 200. Geburtstag
Das Saarländische Staatsorchester hat eine bewundernswerte Hommage an den Komponisten Théodore Gouvy gespielt, zu dessen 200. Geburtstag, mit einer stupenden Interpretation von dessen zweiter Sinfonie, die Mitte des vorletzten Jahrhunderts schon das Leipziger Publikum begeisterte.
Das Staatstheater Saarbrücken spielt die Märchenoper „Die arabische Prinzessin“: Ein Stück für die Kinderseele
Wer hat nicht als Kind Märchen gespielt, mit Geschwistern und Freunden und sich auf das ‚Happy End‘ gefreut, nachdem die böse Schwiegermutter und überhaupt alles Böse überwunden wurde. Wer hat nicht sich gern Märchen vorlesen lassen, immer wieder die gleiche Geschichte, die möglichst in allen Nuancen so stimmen musste. Märchen lesen und Märchen spielen, das sind die Ingredienzien, die die „Arabische Prinzessin“ ausmachen.
„Vincent will Meer“ am Theater am Ring Saarlouis – Zwischen Coming of Age Road Movie und Pathologie
Gewöhnungsbedürftig ist es, wenn auf der Bühne im Theater am Ring über 90 Minuten hinweg Schimpfworte fliegen, die dem betagten Publikum wohl die Schamesröte ins Gesicht getrieben haben dürften. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen fixen Einfall der Regie, sondern um eine reale Krankheit: das Tourette-Syndrom. Mit eben diesem hat der Protagonist in Florian David Fitz‘ Schauspiel „Vincent will Meer“ zu kämpfen, wenn die motorischen und verbalen Ticks seinen Alltag bestimmen.
Kritik zu „La Bohème“ am Theater Trier: Das Händchen ist noch immer kalt.
Giacomo Puccinis „La Bohème“ ist nicht nur ein absoluter Renner im Musiktheater Programm. Die Oper gilt auch als einer der Dauerbrenner, bei denen das Publikum gemeinhin auf einer traditionellen Lesart besteht. Der junge 1973 geborene Regisseur Mikaël Serre ist dafür bekannt, dass er, was nicht nur in der Kunst nötig ist, Traditionen notorisch hinterfragt, gern auch mal berserkerhaft, wie bei seiner Jeanne d`Arc Überschreibung am Maxim Gorki Theater in Berlin. In Trier ist ihm jetzt mit der Inszenierung von La Bohème der Spagat zwischen Wiedererkennung und Gegenwartsbezug eindrücklich gelungen.
Prometheus im ‚tutti‘ – Das Ballett zum Beethoven-Jahr des Saarländischen Staatstheaters
Ludwig van Beethovens Ballett „Die Geschöpfe des Prometheus“ wird selten gespielt, noch seltener getanzt. Es war eine gute Idee, dieses Stück als offizielle Feier des Staatstheaters Saarbrücken zum 250. Geburtstag Beethovens auszuwählen, in einer Produktion des Staatsballetts. Es ist ein sehr kraftvolles Stück geworden mit starken Ensemble-Szenen, mit bedeutungsschweren Figuren, mit durchweg stimmiger Choreographie und perfekten Tanzbewegungen. Das Staatsballett hat eine Meisterleistung vollbracht. Eine ‚Tutti‘-Performance, die ganz auf die starke Partitur Beethovens bezogen war, und die keinen Zweifel am Heroischen der Figur Prometheus ließ.