Ausstellung „Andrea Neumann – An der Schwelle zur Abstraktion“
27. Januar bis 13. März 2022
Eröffnung am Mittwoch, 26. Januar 18.00 – 20.00 Uhr
Das Saarländische Künstlerhaus würdigt mit dieser Ausstellung die Kunst und das Wirken der Malerin Andrea Neumann (* 1969 † 2020). Sie war über viele Jahre Mitglied des Vorstands und seit 2011 stellvertretende Vorsitzende des Saarländischen Künstlerhauses, kuratierte zahlreiche Ausstellungen und setzte sich kulturpolitisch für faire Arbeitsbedingungen und Bezahlung künstlerischer Arbeit ein.
Mit dem Titel „An der Schwelle zur Abstraktion“ soll der Fokus auf den Blick der Malerin gelegt werden, aus deren Perspektive die Untersuchung des Zusammenspiels zwischen Farbe und Licht zentral war.
In ihrer Malerei legte sie die Schwerpunkte auf die Materie des Pigments sowie auf die Farbe in der visuellen Wahrnehmung und der Darstellung des Lichtes, was sie ausgezeichnet beherrschte. Mit dieser Herangehensweise fügt sie sich in die Geschichte der Malerei des Lichts ein, von Rembrandt über Chardin bis Turner oder dem skandinavischen Maler des Skagen im späten 19. Jahrhundert.
Mit Kontrasten und Technikvariationen arbeitend, setzte sie ihre Forschung in eine zeitgenössische Sprache um. Die Mineralhaftigkeit des Pigments, die Fluidität der Farbe, das Aussparen von Leinwand und die Demonstration der Arbeitsspuren zeugen von der Präsenz und Schichtung ihrer verschiedenen Maltechniken.
Seit dem Beginn der Nullerjahre ist die zeitgenössische Malerei auch bei Andrea Neumann geprägt von Fotovorlagen, die sich mit Life-Observationen und Abstraktion vermischen. Durch ihre intensive Beschäftigung mit der Malerei als Form und der Farbe als Inhalt, tritt die Figur in den Hintergrund.
Dieser Schwebezustand gewinnt in ihren Arbeiten einen eigenen sinn-besetzten Raum.
Die Ausstellung zeigt eine Palette, die sich in Gelb- und Rottönen bewegt und in den Jahren zwischen 2002 und 2012 entstanden ist.
Im Studio präsentieren sich die Arbeiten auf Papier, bei denen durch die Frische des Pinselstrichs und die Konzentration auf einzelne malerische Elemente die Herangehensweise und der Arbeitsprozess der Künstlerin rekonstruierbar ist.
Anne-Marie Stöhr, Kuratorin der Ausstellung und zweite Vorsitzende
Die Ausstellung wird in zwei Katalogen dokumentiert. © SCHÖNDESIGN(t:)
Der Kunstpreis Andrea Neumann versteht sich als Weiterführung der Kunst- und Kulturarbeit der Malerin Andrea Neumann (* 1969 † 2020), die über viele Jahre als Künstlerin-Kuratorin und zweite Vorsitzende das Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm des Saarländischen Künstlerhauses maßgeblich geprägt hat. In Lothringen und im Saarland zu Hause, aktiv in der Kunstszene Luxemburgs, lag ihr die Vernetzung der Kunstschaffenden der Großregion besonders am Herzen. Sie engagierte sich für faire Arbeitsbedingungen und den Zugang zum Kunstmarkt für Künstler*innen der Region.
Die Ausschreibung vom 27.1. bis 31.7.2022 richtet sich genderneutral und ohne Altersbeschränkung an Künstler*innen und Kurator*innen* sowie Kollektive aus dem Bereich Bildende Kunst, die in der Großregion, Großherzogtum Luxemburg, Lothringen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Wallonie leben und arbeiten. Der Kunstpreis wird 2022 /2023 zum ersten Mal ausgeschrieben und ist mit 5.000 Euro dotiert.
Die Stiftung ME Saar ist ausschließliche Stifterin des Kunstpreises Andrea Neumann.