(red.) Die Corona Pandemie hat vor allem im Kulturbereich geradezu verheerende Auswirkungen. Viele Kulturschaffende versuchen, sich mit Online- und Streaming-Angeboten im Gespräch zu halten und Flagge zu zeigen. Das ist in hohem Maße lobenswert und mag für die Zukunft einige Innovationen in der Öffentlichkeitsarbeit bringen. Fest steht jedoch, dass der Kulturbetrieb nahezu vollkommen zum Stillstand gekommen ist. Die wirtschaftlichen Folgen sind unabsehbar.
In diesen Tagen hat die Politik eine ganze Reihe von sinnvollen Öffnungsentscheidungen getroffen, jedoch leider die Kultur gänzlich ausgenommen. „Wenn es dank der vorsichtigen Öffnungsstrategie der Politik wieder möglich ist, Geschäfte mit Verkaufsflächen bis zu 800 m² zu besuchen, sollte es auf der Hand liegen, auch Museen und Galerien wieder für das Publikum zugänglich zu machen“, erklärt Vorsitzender Dr. Kurt Bohr im Namen der Saarländischen Gesellschaft für Kulturpolitik.
Bekanntlich kommt es – abgesehen von hoch populären Sonderausstellungen – in Museen praktisch nie zu Massenandrang. Über regulierten Einlass, Begrenzung der Besucherzahlen, die Pflicht, Gesichtsmasken zu tragen und die gebotenen Sicherheitsabstände, die das stets vorhandene Aufsichtspersonal verantwortungsbewusst überwachen kann, ist ein gefahrfreier Besuch ebenso organisierbar wie im Einzelhandel. Immerhin konnte man den Nachrichten entnehmen, dass in der Stadt Jena nach Einführung der Maskenpflicht keine Neuinfektionen zu registrieren sind. Selbstverständlich sind Vorsicht und eine sorgfältige Auswertung der Erfahrungen mit den neuen Öffnungsregelungen geboten, aber man darf die Interessen und Bedürfnisse der Kultur nicht über Gebühr vernachlässigen.