Eine Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe „Erinnerungskulturen. Dialog, Diskurs, Dissens.“
Der Vortrag widmet sich dem Leben von Willi Graf, einem der bedeutendsten saarländischen Widerstandskämpfer während des Nationalsozialismus. Nachdem der Bund Neudeutschland, dem Graf angehörte, von den Nationalsozialisten verboten wurde, schloss er sich dem ›Grauen Orden‹ an, einer illegalen Widerstandsgruppe. Diese Jugendorganisation war durch Wanderfahrten, kulturellen Austausch und den gemeinsamen Widerstand gegen das NS-Regime geprägt. Im Mittelpunkt des Vortrags steht, wie die Mitglieder des Grauen Ordens durch ihre Erlebnisse eine alternative Identität zur nationalsozialistischen Ideologie entwickelten und die Freiheit als zentrales Ideal ihres Widerstands lebten.
Dr. Sabine Grittner (*1965 in Homburg) studierte Germanistik und Theologie an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. 1998 schloss sie ihre Promotion über die deutsch-jüdische Dichterin und Nobelpreisträgerin Nelly Sachs ab, deren Werk sich zentral mit der Thematik der Shoah auseinandersetzt. Seit vielen Jahren ist Grittner als Lehrerin in Blieskastel tätig und engagiert sich aktiv in der Erinnerungsarbeit und Kulturvermittlung.
Dr. Peter Goergen (*1953 in Saarbrücken) studierte Germanistik, Theologie und Anglistik an der Universität des Saarlandes. 1981 promovierte er über das gesellschaftskritische Werk von Bertolt Brecht. Goergen gilt als ausgewiesener Experte für das Leben und Wirken von Willi Graf. Sein Buch Willi Graf – Ein Weg in den Widerstand wird aktuell erweitert und neu aufgelegt.