Eine Frauensache?
Annie Duchesne bemerkt 1963 als Studentin in Rouen, dass sie schwanger ist. Da Abtreibung gesetzlich verboten ist, braucht sie einen eisernen Willen, um die ungewollte Schwangerschaft zu beenden.
Auch wenn sie dabei ihr Leben riskiert…
Jahre später kommt die anerkannte Schriftstellerin Annie Ernaux auf diese schmerzhafte, prägende Erfahrung in einer autobiographischen Erzählung zurück. Diese ist sowohl präzise, wie packend und erinnert daran, wie sehr das Gesetz von Simone-Veil zum Recht auf Abtreibung 1975 einen Fortschritt für alle Menschen in Frankreich darstellte.
Jetzt, da die Möglichkeit der Abtreibung nach langen Debatten endlich in der Verfassung festgeschrieben ist, bringt Marianne Basler diesen Text auf die Bühne und spielt ihn mithilfe einiger weniger Requisiten, um die grelle und herbe Kraft seiner klinischen Beschreibung zu zeigen. Mit ihrer nüchternen und brennenden Verkörperung verteidigt sie einen radikalen, engagierten und notwendigen Beitrag.
Ein Beitrag, der Zeugnis von einer Epoche ablegt und davor warnt, was passieren kann, wenn ein Teil der Menschheit weiterhin über den Körper anderer bestimmen und andere einzuschränken will.
Das Stück war bei der Premiere ein Publikumserfolg und hat die einhellige Zustimmung der Presse gefunden, die es zu einem der „Ereignisse“ der letzten Saison, erklärte.
Das Stück wird auf Französisch mit deutscher Übertitelung aufgeführt.
Ab dem Alter von 13 Jahren sind alle herzlich eingeladen.