In der Gegenwartskunst existieren verschiedenartige Herangehensweisen, um geringfügige Bildaspekte sinnlich habhaft zu gestalten. Reduktion auf der einen, Minimalismus auf der anderen Seite, Entleeren und Erscheinen, markieren die Pole, innerhalb derer das Leere zur Entfaltung kommt. Mit rund 25 künstlerischen Positionen umkreist die von Maler und Kurator Michael Kruscha initiierte Ausstellung das Themenfeld.
Marko Lipuš’ Fotografien aus dem Kapitel “Ort” seiner Werkgruppe Babica sind Teil der Ausstellung. Auch Lipuš‘ Arbeiten verweigern sich einer reinen Abbildung des Offensichtlichen. Auf den Bildern, die auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Ravensbrück entstanden sind, versinken die Motive fast gänzlich in blendendem Weiß. Erst bei genauerem Hinschauen treten die Umrisse des Ortes, an dem einst Unfassbares geschah, aus dem Nebel der Weißfärbung. Babica ist Lipuš‘ Versuch der Annäherung an das Schicksal seiner Großmutter und zeigt das Verborgene im Bild.
Nach dem »Kunstraum Braugasse« in Hoyerswerda und dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst in Cottbus ist die »Walkmühle« in Wiesbaden die dritte Station der Wanderausstellung.