Ab Freitag, den 29. November 2024 öffnet zum 28. Mal die Europäische Messe für zeitgenössische Kunst ST-ART in Straßburg ihre Pforten für BesucherInnen von beiden Seiten des Rheins. Drei Tage lang präsentieren über fünfzig Galerien aus Deutschland, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Italien, Spanien, Griechenland und Kolumbien zeitgenössische Kunst für professionelle Sammler und Kunstliebhaber, darunter auch Werke von deutschen KünstlerInnen aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Mit der Einbindung der Etoiles Terrestres (irdische Sterne), zu denen das Lalique-Museum, die Glasbläserei in Meisenthal und das Kristallmuseum in Saint-Louis-lès-Bitches gehören, liegt ein Schwerpunkt der diesjährigen Ausgabe auf der Glas- und Kristallkunst. Zudem sieht sich die Messe wieder als Sprungbrett für den künstlerischen Nachwuchs und lanciert zusammen mit der Société des Amis des Arts et des Musées de Strasbourg (SAAMS, Freunde der Kunst und der Museen der Stadt Straßburg) einen europäischen Nachwuchspreis für Künstler unter 35 Jahren. Als Zeichen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit findet am ersten Messetag eine deutsch-französische Konferenz mit KünstlerInnen beider Länder statt.
Die 28. Ausgabe der Kunstmesse ST-ART Straßburg findet zum zweiten Mal in dem 2022 neu eröffneten Parc des Expositions statt. Das von Stararchitekt Kengo Kuma entworfene Messegelände wird auf einer Fläche von 10.000 m² über 50 Galerien aus acht Ländern eine Plattform bieten, um einem grenzüberschreitenden Publikum zeitgenössische Kunst aus Europa zu präsentieren. Traditionell setzt die Messe auf drei wesentliche Schwerpunkte: Da ist zum Einen der Fokus auf das kulturelle und künstlerische Erbe der Region, der Blick auf die Welt mit einer Mischung aus traditionellen und modernen Werken sowie die Nachwuchsförderung von jungen KünstlerInnen aus Europa. „Glas und Kristall stehen im Mittelpunkt der Geschichte der Vogesen und werden auf außergewöhnliche Weise im Straßburger Parc des Expositions zur Geltung gebracht. Die diesjährige ST-ART bekräftigt daher im besonderen Maße ihre hohe territoriale Verankerung.“, so Christophe Caillaud-Joos von Strasbourg Events zum thematischen Schwerpunkt 2024.
ST-ART 2024: GLAS- UND KRISTALLKUNST STEHT IM MITTELPUNKT
Die diesjährige Ausgabe der ST- ART steht im Zeichen der in der Region stark verwurzelten Glaskunst. Mit der Einbindung der drei emblematischen Glasstätten – das Lalique-Museum in Wingen-sur-Moder, die Glasblaserei Meisenthal und die Kristallmanufaktur in Saint-Louis-lès-Bitches, die zusammen die „étoiles terrestres“ (= irdischen Sterne) entlang des Naturparks der Nordvogesen bilden, kommt die territoriale Verankerung der ST-ART in ganz besonderem Maße zum Tragen. In einer gemeinsamen Ausstellung zeigen die drei, auch beim deutschen Publikum äußerst beliebten Kulturstätten, alte und neue Kunstwerke aus Glas und Kristall. Damit würdigen sie nicht nur das wirtschaftliche und kulturelle Erbe der Region, sondern stellen mit den Exponaten eine Verbindung zwischen Tradition und Moderne her.
Das Lalique-Museum zeigt Neuauflagen von René Jules Lalique und zeitgenössische Projekte, die in Zusammenarbeit mit renommierten Architekten wie Zaha Hadid entstanden sind. Von der Glashütte Meisenthal, die bekannt für ihre mundgeblasenen Christbaumkugeln ist, werden moderne Werke aus den Sammlungen des Glasmuseums und Kreationen des Centre international d’Art Verrier ausgestellt. Und auch die Objekte der ehemaligen, königlichen Manufaktur Saint-Louis als eine der ältesten Kristallfabriken Frankreichs werden BesucherInnen staunen lassen. Letztere können sich auf ein immersives Erlebnis freuen: Dank Augmented-Reality-Headset werden sie während ihres Rundgangs das Know-How und die Werke aller drei Standorte hautnah erleben.
Auch anderen europäischen Künstlern der Glaskunst und Galerien, die diese unterstützen, wird mit der ST-ART eine Plattform geboten: Die ESGAA (European Studio Glass Art Association), Partner der diesjährigen Ausgabe, zeigt ein Werk des katalanischen Bildhauers Joan Crous, der sich auf heiße Glaskunst spezialisiert hat, während das Europäische Zentrum für Forschung und Ausbildung in der Glaskunst (CERFAV) eine Auswahl der schönsten Arbeiten von sieben seiner ehemaligen Studenten zeigt. Außerdem wird die Lütticher Galerie Christine Colon Glasskulpturen von Lise Gonthier ausstellen, während die Pariser Galerie Mhaata die Arbeit des belgischen Glasmeisters Bernard Tirtiaux präsentiert.
DEUTSCHE KÜNSTLER UND KUNSTSZENE IM FOKUS
Aus Deutschland werden die Neue Kunst Gallery aus Karlsruhe sowie die elsässische Justbee Art Gallery ausstellen, die neben französischen und schweizerischen vor allem auch deutsche KünstlerInnen präsentiert, so etwa die Werke der baden-württembergischen KünstlerInnen Dieter Gassebner aus Bleubeuren, Armin Göhringer aus Hammersbach im Schwarzwald und Marga Golz aus Lörrach sowie Bilder von der deutsch-französischen Malerin Eva Recordon aus Stuttgart und der in Freiburg lebenden Malerin Lezzi Zebisch.
Viele der von der Jury selektionierten regionalen und internationalen Galerien präsentieren ebenfalls deutsche KünstlerInnen: Die WithoutArtGallery etwa zeigt die Werke des deutschen, aus Freiburg stammenden Bildhauers Ralf Weber, der für seine geschmeidigen Granit- und Marmorskulpturen bekannt ist; die Ritsch-Fisch Galerie unterstützt Werke des bereits verstorbenen Keramikkünstlers Stefan Holzmüller, gebürtig aus Grötzingen bei Karlsruhe und des 1982 verschiedenen Josef Wittlichs, der seinen Lebensmittelpunkt in Höhr-Grenzhausen (Rheinland-Pfalz) hatte. Dessen bunte Bilder erinnern an die von Andy Warhol und Roy Lichtenstein geprägte Popart. Nicht zuletzt unterstützt die Palma Arte Galleria aus Italien den Bochumer Maler Franziskus Wendel, der mit seinen Bildern jegliches Zeitgefühl aufhebt und den Betrachter in einen Zustand zwischen Kontemplation und Mediation versetzt.
Zudem bietet die ST-ART in diesem Jahr eine deutsch-französische Podiumsdiskussion zum Thema „Dynamik des künstlerischen Ökosystems in der Rheinebene“. Die Konferenz wird von dem Straßburger Verein INACT organisiert und kommt dank der Kooperation mit der Haute Ecole des Arts du Rhin (HEAR, Kunsthochschule Straßburg – Mulhouse), der Vereinigung Plan d’Est und im Rahmen des grenzüberschreitenden Künstlerprojekts Correspondanz zustande.
Die deutsch-französische Konferenz wird von Grégory Jérôme, Ausbildungsleiter an der HEAR, moderiert und bindet bedeutende Institutionen und Akteure der Kunstszene aus Frankreich und Deutschland ein. Von deutscher Seite nehmen teil: die Gemeinschaft deutscher und österreichischer Künstlerinnen und Kunstfreundinnen (GEDOK), der Bundesverband bildender Künstler und Künstlerinnen (BBK), das Kunstbüro der Kunststiftung Baden-Württemberg, der Verein ausgeschlachtet e.V. aus Karlsruhe, die französische Seite wird u.a. vom FRAC Alsace (Fonds régional d’Art contemporain Elsass) repräsentiert. Die Konferenz findet am ersten Messetag, Freitag, den 29. 11. von 17 bis 18 Uhr statt und wird simultan verdolmetscht.
Praktische Informationen
ST-ART 2024, 29. November – 1. Dezember 2024
Parc des Expositions, Halle 2 + 3
Avenue Herrenschmidt | 67000 Strasbourg
Tel. + 33 (0)3 88 37 67 67 | www.st-art.com
Öffnungszeiten für BesucherInnen
Freitag, 29. und Samstag, 30. November: 11 bis 20 Uhr I Sonntag, 1. Dezember: 10 -18 Uhr
Vernissage für geladene Gäste & Journalisten: Donnerstag, 28. November: 15 – 22 Uhr
Deutsch-Französische Konferenz „Freitag, 29. November, 17-18 Uhr
Eintrittspreise
Tickets an der Tageskasse: einmalig 12 €, ermäßigt: 9 €, Online-Tickets: 10 €
Das Ticket ist an den anderen Tagen wiederverwendbar.
Bis 16 Jahre + Personen mit eingeschränkter Mobilität: Eintritt frei
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BesucherInnen auf der St-ART © Bartosch Salmanski | Neues Messegelände in Straßburg – Parc des Expositions © Ingrid Moya
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