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Der Soundtrack einer verlorenen Seele – Barbara Schöne inszeniert „Marilyn Forever“ am Saarländischen Staatstheater

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Marie Smolka als Marilyn mit ihrem Alter Ego als Kind © Astrid Karger

Es ist eine Geschichte der Marilyn Monroe, die ohne den Mythos und den Hype der ‘Yellow Press’ auskommt, es ist eine Geschichte, wie sie Oliver Sacks hätte erzählen können. Und es ist eine Musik ohne Leidenschaften, die dieser Oper zugrundeliegt, die das Saarländische Staatsorchester jetzt auf die Bühne gebracht hat – ein Seelendrama einer Frau auf der Suche nach sich selbst, nach ihrer Herkunft, auf der Flucht vor den falschen Versprechungen und den Glamour-Träumen, die man ihr eingeredet hat.

Gavin Bryars, ehemals der Vertreter der anderen britischen Avantgarde um Cornelius Cardew hat diese Oper komponiert für ein kleines Kammerorchester und zwei Protagonisten: Marilyn, dargestellt in drei Personen, Norma Jeane als Kind und als dunkelhaarige Frau (beides stumme Rollen), von der sie sich als Filmstar verabschiedet hatte, die aber immer präsent bleibt und für einen Sänger, der alle männlichen Gegenparts darstellt: den Filmmanager, den Baseballstar Joe diMaggio, den sie geheiratet hatte oder Arthur Miller, den sie hätte lieben können, hätte sie ihre angelernte Rolle verlassen können.

Die Musik: Sie hat eine Stetigkeit, eine Statik fast, wenn man sie über 90 Minuten verfolgt, ihr fehlt (Gottseidank) alles Lyrische, alles Weinerliche und alles Aufgeladene. Sie ist der Strom der Zeit, verkörpert die innere Welt der Norma und die Gegenwelt der Marilyn. Die Musik ist so etwas wie der Soundtrack einer seelischen und zugleich schwer zugänglichen inneren Welt einerseits, der Soundtrack einer modernen und zugleich fast abstrakt wirkenden Gegenwart andererseits. Es ist eine Musik wie in schwarz-weiß. Die Stimmen bewegen sich nahe dem Sprachfluss und ihren Tonfällen, ohne Exaltiertheit. Das alles hat Barbara Schöne, die Regisseurin, begriffen und gefühlt. Das ‘Marilynsche’, die Kleider, die Bilder, wirken wie Versatzstücke einer Welt im Spiegel. Schöne zeigt Marilyn im Zweifel, auf der Suche nach ihrem eigenen Ich, für die die Posen, die man von tausenden von Bildern kennt, nur Einstudierung sind. Sie führt Marilyn eher bedächtig über die Bühne, immer wieder in sich selbst versunken – das gilt übrigens auch von der Musik, die sich oft nach innen zu drehen scheint. Das Panorama eines Psychodramas wird hier mit wenigen Gesten, mit der reduzierten Inszenierung mehr als deutlich.

Marie Smolka war phantastisch in ihrer Rolle als Marilyn. Ihr nahm man schauspielerisch und stimmlich jede Minute ab. Und Stefan Röttig als die Rotte der Männer an ihrer Seite, fast geisterhaft geschminkt, war in allen Rollen überzeugend. Stefan Neubert am Pult des kleinen Orchesters wusste durch die Partitur zu führen, die für ein Opernorchester durchaus eine Herausforderung war. Vielleicht hätte Neubert die Musiker noch mehr dazu führen können, Bryars Partitur weniger auszumusizieren, weniger ausdrucksvoll zu spielen, denn das käme der Geschichte, der Interpretation und der Inszenierung noch mehr entgegen. Ein sehr eindrucksvoller Theaterabend in der Alten Feuerwache.

Friedrich Spangemacher

Filed Under: Kritik

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