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v.l. OB Wolfram Leibe, Elisa von Issendorff, Manfred Langner, Lajos Wenzel, Kulturdezernent Markus Nöhl © Theater Trier
Intendant Manfred Langner verlässt vorzeitig das Dreispartenhaus
von Eva-Maria Reuther
Ende der Doppelspitze am Theater Trier. Wie Oberbürgermeister Leibe am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mitteilte, wird Intendant Manfred Langner zum Ende der Spielzeit 2024/25 vorzeitig sein Vertragsverhältnis beenden. Als Grund für sein vorzeitiges Ausscheiden nannte der 67jährige Intendant gesundheitliche Probleme. Langners Vertrag lief noch bis 2028. Seit August 2023 wird das Trierer Theater von einer Doppelspitze geführt. Künftig wird Langners Co-Intendant Lajos Wenzel als alleiniger Intendant das Dreispartenhaus weiterführen. Anstelle von Langner, der auch als Schauspieldirektor fungierte, wird künftig Elisa von Issendorff als Schauspieldirektorin die Sparte Schauspiel verantworten. Die Dramaturgin amtierte bisher neben ihrer dramaturgischen Arbeit als Stellvertretende Schauspieldirektorin. Zur Unterstützung von Wenzel soll zudem eine zusätzliche Referentenstelle geschaffen werden. Mit „Wehmut im Herzen“ verlasse er das Trierer Theater, sagte Langner. Tatsächlich hatte sich unter seiner Amtszeit die Auslastung des Hauses erheblich erhöht. Leibe würdigte Langners Verdienste um das Theater und dankte dem scheidenden Intendanten. Wenzel, der 2023 durch die Stadt als Co-Intendant an das Theater berufen wurde, und dessen Vertrag ebenfalls noch bis 2028 läuft, leitete vor seinem Wechsel nach Trier die Landesbühne Rheinland-Pfalz mit Sitz in Neuwied und das Schlosstheater dort.
Kommentar: Mit der jüngsten Theater-Personalie hat die Stadt Trier vor allem eine pragmatische Entscheidung getroffen, die auf Kontinuität setzt und, wie Leibe betonte, zudem kostenneutral ist. Im übrigen wäre es wohl auch kaum möglich, in der kurzen verbleibenden Zeit bis zum Spielzeitende einen geeigneten Kandidaten als Ersatz für Langner zu finden, da gefragte Theatermacher mit Leitungskompetenz mindestens eine bis zwei Spielzeiten Planungsvorlauf benötigen. Grundsätzlich sind Hausberufungen an Theatern immer ein Kompromiss. Angesichts der anstehenden Sanierung des Hauses und des in den kommenden Jahren eingeschränkten Spielbetriebs ist die Entscheidung allerdings nachzuvollziehen.
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