Die Ausstellung in der Kreisgalerie zeigt aktuelle Beispiele dieser Malerei aus den letzten drei Jahren, die noch nirgends ausgestellt waren. Der Künstler Müller-Dannhausen ist gelernter Schriftsetzer, war Schüler der Städelschule für Bildende Kunst in Frankfurt lebt und arbeitet in Koblenz.
Wer sich als Kunstvermittler seiner Malerei annimmt, hat es mit einer scheinbar unprogrammatischen Haltung auf Seiten des Malers zu tun. Hier gibt es keine Bedeutungsinhalte, keine Wahrnehmungsstrategien, keine Zeit- oder gar Zeitgeistbezüge, die nach Erläuterung oder Interpretation verlangen. Dieser Maler betreibt ganz schlicht die Herstellung von Bildern, was in seinem Fall heißt: von Bild-Individuen. Als Mittel setzt er dazu die Farbe ein.
Farbe generiert einerseits das Bildhafte, andererseits das Individuelle seiner Bildlösungen. Man sieht schon anhand weniger Bilder, dass die Farbkombinationen immer neu gewählt werden und so die Bilder individualisieren. Das setzt voraus, dass er nicht mit einer beschränkten Palette arbeitet, sondern die breiten Möglichkeiten der Farbwahl als Bildsprache nutzt.
Der Begriff Bildsprache beinhaltet den Vergleich mit dem Medium Sprache. Und dieser Vergleich gibt Aufschlüsse über seine Arbeitsweise. Die Funktion der einzelnen Farbe innerhalb seiner Bildsprache ist nicht die eines Wortes, sondern eher die eines Buchstabens. Es weckt Vorstellungen und Emotionen. Es kann schroff oder schmeichelhaft sein, griffig oder abgegriffen.
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