• Skip to main content
  • Skip to secondary menu
  • Skip to footer
OPUS Kulturmagazin

OPUS Kulturmagazin

Das Kulturmagazin der Großregion

  • News
  • Kulturleben
  • Kritiken
  • Veranstaltungskalender
  • Shop
  • abo
  • OPUS-Card

Von der Gier nach Nähe bei 1,50 Meter-Abstand

Jetzt teilen
Trüffel, Probenfoto © SST

Der altväterliche Rat „Mehr Sein als Scheinen“ wird nicht erst in diesen Tagen in den Wind geschlagen. Geltungssucht und andere ego-betonende Allüren sind wahrlich so alt wie die Menschheit. Freilich gibt es immer wieder Zeitläufe, in denen das „Ich“ höher im Kurs steht als das „Wir“. So waren die Schauspielverantwortlichen beim Saarländischen Staatstheater gar nicht so schlecht beraten, um sich auf der Speisekarte des französischen Lustspiel-Großmeisters Eugène Labiche „La poudre aux yeux“ (Sand in den Augen) zu bedienen und dem heutigen Publikum als „Trüffel, Trüffel, Trüffel“ zu servieren.

Der Plot ist schnell erzählt: Die nicht mehr zu verschweigende Liaison zwischen Emmeline und Frédéric lässt deren Elternhäuser in einen Übertrumpfungs-Wettstreit einsteigen. Der wenig nachgefragte Arzt Hubert Malingear und seine geltungssüchtige Gattin Ermelinde stacheln den aus niederen Gesellschaftsschichten aufgestiegenen Zuckerbäcker Herbert Ratinois und seine Ehefrau Emilia-Amalia zu einem hemmungslosen Buhlen um gesellschaftliche Anerkennung an. Tolle Ausgangslage für Regisseurin Julia Prechsl und ihr siebenköpfiges Ensemble für ein gut zweistündiges Feuerwerk der Spielfreude und Situationskomik in der Alten Feuerwache.

Gregor Trakis liefert ein Meisterstück in der Kunst des Verlegen-Stammelns, des Um-den-heißen Brei-Redens ab, wenn er die Entscheidung, die Hand seiner Tochter an den frischgebackenen Anwalt zu vergeben, auf die lange Bank schiebt: Gesichtsakrobatik vom Feinsten. Nicht minder einprägsam die Rollenanlage von Raimund Widra, der den unterwürfig, speichelsabbernden Herbert Ratinois mit jeder Faser seines Körpers geschmeidig und anpassungsfähig auf die Bühne bringt. Anne Rieckhof (Ermelinde Malingear) und Verena Bukal (Emilia-Amalia Ratinois) sind die Francs-Zeichen buchstäblich auf die Stirn geschrieben: Sie rattern wie klingelnde Rechenmaschinen die ins Unermessliche steigenden Mitgiften herunter. Nicht zu vergessen Laura Trapp, die mit einer herrlich androgynen Ausstrahlung in einem Potpourri von Männer- und Frauenrollen eine unglaubliche Bühnenpräsenz hat und am Ende als Onkel Robert mit einer imposanten Finanzspritze den beiden letztendlich mittellosen Elternpaaren den Hals rettet. Doch da haben die beiden frisch Verliebten Emmeline und Frédéric überraschend die Nase voll: „Just married“ muss nicht mehr sein! Dabei haben sie doch den ganzen Abend bei allen fulminant angespielten 1,50 Meter-Abstandsregeln so nach Nähe gegiert. Eine prächtiger Abend, bei dem man nicht erst beim Schlussapplaus das Gefühl hatte, in einem prallgefüllten Zuschauerraum gesessen zu haben.

Burkhard Jellonnek

Info: www.staatstheater.saarland

Filed Under: Kritik

Footer

Was ist OPUS?

OPUS ist das spartenübergreifende Kulturmagazin für die Großregion Saar-Lor-Lux, Rheinland-Pfalz, Rhein-Main und Rhein-Neckar.
Sie möchten vor Abschluss Ihres Abonnements einen Blick in das OPUS Kulturmagazin werfen? Hier finden Sie wechselnde Beiträge als kostenfreie Leseprobe.
Leseprobe #1
Leseprobe #2

 

OPUS abonnieren

Jede Ausgabe „druckfrisch“ in Ihrem Briefkasten.
6 Ausgaben für 45 € im Jahr.
Studenten-Abo nur 25 € im Jahr.
Jetzt mehr erfahren

 

Leserbriefe

Leserbriefe zum OPUS Kulturmagazin
können Sie direkt auf unserer Leserbrief-Seite einsenden.

Gerne auch per E-Mail an
info@opus-kulturmagazin.de

oder postalisch an

Verlag Saarkultur GmbH
Stengelstr. 8
66117 Saarbrücken

Bitte beachten Sie unsere Richtlinie für Leserbriefe!

 

Spendenaufruf

Aufgrund der enormen Kostensteigerungen bei Druck, Energie und Vertrieb sowie Einbußen bei Anzeigen im gewerblichen Bereich ist OPUS Kulturmagazin in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Deswegen geht unsere Bitte an alle, die unser Magazin mögen und schätzen, uns mit einer Spende an unseren gemeinnützigen Verein zur Förderung der Kultur zu unterstützen. Auf diese Weise tragen Sie dazu bei, unsere Existenz zu sichern, die in hohem Maße gefährdet ist.
Bitte überweisen Sie Ihre Spende an:
Verein zur Förderung der Kultur im Saarland e.V.
Sparkasse Saarbrücken
IBAN: DE78 5905 0101 0067 0951 66
BIC: SAKSDE55XXX
Selbstverständlich erhalten Sie vom Verein eine steuerabzugsfähige Spendenquittung. Bitte teilen Sie uns zu diesem Zweck Ihre Anschrift mit.
Wir danken Ihnen sehr herzlich,
Ihr hoch engagiertes OPUS-Team
Dr. Kurt Bohr, Johann Emilian Horras,
Mario Kühn-Dach

 

  • News selbst einstellen
  • Neu: Veranstaltungskalender – Userregistrierung
  • Leserbriefe
  • Impressum
  • Datenschutz
  • AGB
  • Kontakt
  • Mediadaten
  • Zugang

Suche

  • E-Mail
  • Facebook
  • Instagram
  • LinkedIn

Copyright © 2025

Cookies
Damit dieses Internetportal ordnungsgemäß funktioniert, legen wir manchmal kleine Dateien – sogenannte Cookies – auf Ihrem Gerät ab. Das ist bei den meisten großen Websites üblich.
Akzeptieren