Andrea Neumann, 2009, Position, Eitempera auf Baumwolle, 150 x 120 © Andrea Neumann, VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Die nächste Ausstellung der Städtischen Galerie Neunkirchen widmet sich der im August 2020 verstorbenen Saarbrücker Künstlerin Andrea Neumann. Sie studierte an der Hochschule der Bildenden Künste Saar, schloss im Jahr 1996 ihr Studium mit einem Diplom in der Fachrichtung Malerei ab. Seit diesem Zeitpunkt arbeitete sie als freischaffende Künstlerin. Ab dem Jahr 2008 nahm sie einen Lehrauftrag an der Hochschule der Bildenden Künste Saar wahr.
In ihren Gemälden widmete sie sich der figurativen und gegenständlichen Malerei in überwiegend natürlichen, gedämpften Farben, mal eher lasierend durchscheinend, fast transparent, dann aber auch opak und undurchsichtig. Diffuse und durchscheinende Sujets und Figuren beherrschten ihre Arbeiten. Ihre Motive entstammen sowohl ihrer persönlichen Umgebung als auch aus vorgefundenem oder eigenem Fotomaterial. In ihrem Werk finden sich Stillleben, Landschaften, Porträts sowie Personengruppen. Aber obwohl sie gegenständliche Sujets gestaltete, löst sie die Formen so weit auf, dass sich ihre Malerei stets an der Grenze zwischen Figuration und Abstraktion befindet. Dabei bleibt der Malprozess sichtbar, Spuren von Farbtropfen und Schlieren sind Teil des Motivs geworden. „Andrea Neumann war eine der herausragenden Künstlerinnen unserer Region und hinterlässt ein faszinierendes Werk, das gleichermaßen durch seine malerische Qualität, seine inhaltliche Dichte und seine Stringenz besticht“, so Nicole Nix-Hauck, Leiterin der Städtischen Galerie Neunkirchen.
Mit dieser Werkschau möchte die Städtische Galerie an Andrea Neumanns letzte große Einzelausstellung vor vier Jahren anschließen. „Wir wollen die Künstlerin kurz nach ihrem viel zu frühen Tod noch einmal würdigen, indem wir auch die Gelegenheit zur Begegnung mit bislang noch nie gezeigten Arbeiten bieten“, sagt Nicole Nix-Hauck. Die Ausstellung wird in Kooperation mit dem KuBa – Kulturzentrum am Eurobahnhof in Saarbrücken organisiert, wo im Sommer eine weitere Präsentation von ihr gezeigt wird.
Da die genaue Terminierung aufgrund der Corona-Pandemie noch nicht möglich ist, sollte man sich bei Interesse an der Ausstellung vorab informieren. Die Ausstellung soll ab Mitte März beginnen. Alle aktuellen Informationen findet man auf der Webseite der Städtischen Galerie Neunkirchen.
Nicole Baronsky-Ottmann im OPUS Kulturmagazin Nr. 84 (März/April 2021)