Ausstellungsansicht in der Beuys-Sammlung des Museums Wiesbaden. Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert
(red.) Joseph Beuys (1921—1986) ist einer der wichtigsten deutschen Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Entdeckung ist der erweiterte Kunstbegriff: „Jeder Mensch ist ein Künstler.“ Seitdem steht jede und jeder täglich vor der Entscheidung, jegliches Tun und Lassen unter den Anspruch „Kunst“ zu stellen sowie Kraft und Potential dieser Wahl zu verantworten. Es liegt auf der Hand, dass man dazu nicht unbedingt an einer Kunstakademie studiert haben muss, sondern alle Menschen hier als Künstler gefragt sind, in allen Lebens- und Arbeitsbereichen der Gesellschaft. So kann man sich auch den Krisen der Gegenwart aus einem künstlerischen Impuls heraus zuwenden.
Das Museum Wiesbaden besitzt eine bedeutende Beuys-Sammlung, die der Medizinhistoriker Prof. Dr. Dr. Axel Hinrich Murken zusammentrug. Über Jahre beschäftigten sich Beuys und Murken gemeinsam mit der Frage nach den Heilkräften der Kunst. Wir nehmen den 100. Geburtstag des Ausnahmekünstlers zum Anlass, um das besondere künstlerische Potential der Beuys’schen Werke zu aktivieren. Dazu finden im Laufe des Jahres drei Interventionswochen statt.
„Ich muß aber auch andere Menschen an die Sache heranführen, also ich muß sofort in ein Gespräch mit anderen Menschen kommen und deren Argumente hören, denn ich kann nicht behaupten, daß das, was ich herausgestellt habe, etwas ist was objektiv und nach allen Seiten hin richtig ist […] was ich hier herausgebracht habe, ist das Ergebnis meiner Arbeit und bitte jetzt weitergehende Argumente, denn ich bin ja in der Entwicklung.“ (Joseph Beuys im Gespräch mit Volker Harlan; Werkstattgespräch, Was ist Kunst? Bochum 1979)
1. Intervention
„Bis alles gesagt ist — Gespräche im Beuys-Raum zu den Heilkräften der Kunst“
3—11 Jul 2021
2. Intervention
„Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden — Gespräche über Demokratie“
27—30 Jul 2021
3. Intervention
„Die Heilkräfte der Kunst“
5—12 Okt 2021