Christoph Niemann wird den Kunstverein in ein Gesamtkunstwerk verwandeln. In Summe der Boden und Wandgestaltung, im Chor mit den grafischen Arbeiten, sieht man nicht nur, man spürt es vielmehr, dass Christoph Niemann den Raum als ganzheitliches architektonisches Wesen begreift, dem er, mit den gestalterischen Mitteln einer kreativen Intervention, eine ganz eigene Art der Raumdeutung hinzufügt, die den Ausstellungsraum in Gänze als gestaltbare Einheit erfahrbar macht. Der Künstler verbindet die übliche Raum-, Wand-, Kunstwerk-Aufteilung zu einem umfassenden Raum-Erlebnis, das weder Anfang noch Ende hat. Man betritt den Raum und ist im Kunstwerk, die Betrachtenden werden zum aktiven Teil eines Raumkonzepts, das je nach Standort wieder neu wahrnehmbar wird. Wenn man so will, ist die Ausstellung von Christoph Niemann auch eine Hommage an die Architektur des Mannheimer Kunstvereins, weil er den Raum weiterdenkt, als ihn womöglich seine Erbauer gedacht haben. Vielleicht kann man seine Ausstellung aber auch als eine temporäre Vollendung der intendierten Möglichkeit von Präsentation betrachten, eine Vergegenwärtigung des Potenzials, das dem Raum seit seiner Erbauung innehat.Seine Arbeiten erschienen auf den Titelseiten von The New Yorker, Atlantic Monthly, The New York Times Magazine und American Illustration. Seit 2008 schreibt und illustriert Niemann den Blog der New York Times Abstract City, der seit 2011 vom New York Times Magazine unter dem Titel Abstract Sunday verwaltet wird.