KuMa © Anselm Kiefer – Lilith
Die Kunsthalle Mannheim lädt mit der jüdischen Gemeinde am 2. und 30.5., 11 Uhr, zum Gespräch und Gesang zu Kiefers Werken ein
Seit seinen ersten Reisen nach Israel in den frühen 1980er Jahren übt die jüdische Religion eine besondere Faszination auf Anselm Kiefer aus. Auch in vielen Werke, die in der Sonderausstellung „Anselm Kiefer“ in der Kunsthalle Mannheim zu sehen sind, finden sich Bezüge zur mystischen Tradition der Kabbala wieder. In Kooperation mit der jüdischen Gemeinde Mannheim sind Interessierte am Sonntag, den 2. Mai und Sonntag, den 30. Mai 2021, jeweils um 11 Uhr, dazu eingeladen, ausgewählte Werke Kiefers über Gesang und Gespräche neu zu entdecken. Zu Gast ist Kantor Amnon Seelig. Die Veranstaltungen finden digital statt.
Musik und Gesang spielen in der jüdischen Religionsausübung eine zentrale Rolle. So wird Kantor Amnon Seelig von der Jüdischen Gemeinde Mannheim singen und erklären welche Bedeutung und Wirkung Musik in der Kabbala und der jüdischen Mystik hat. Darüber hinaus geht Seelig im Austausch mit dem Kurator der Ausstellung, Dr. Sebastian Baden, am 2. Mai auf das Gemälde „Lilith“ und am 30. Mai auf „Shebirat Ha Kelim“ ein. Die mythologische Figur der Lilith, die Anselm Kiefer in seiner Arbeit auf einen schwarzen Haarschopf reduziert, ist nach talmudischen Quellen Adams erste Frau im Paradies, die sich ihm aber nicht unterwerfen will. Das bleischwere Bild „Shebirat Ha Kelim“ erzählt wie es, laut Kabbala, während des Schöpfungsprozesses zum Bruch der Gefäße kam, symbolisiert durch die Scherben der Zerstörung.
Die Kunsthalle Mannheim würdigt Anselm Kiefer in einer großen Sonderausstellung (bis 22. August 2021), die über vier Räume hinweg Skulpturen und Gemälde aus 30 Jahren zusammenträgt. In einem umfangreichen Begleitprogramm zur Sonderausstellung nimmt die Kunsthalle in Gesprächsveranstaltungen, Lesungen, Konzerten und Online-Führungen Anselm Kiefers Werke und künstlerische Interessen in den Blick. Dazu sind Partner*innen und Referent*innen aus den Bereichen der jüdischen Kultur, der christlichen Theologie sowie Lyrik und Musik eingeladen, darunter die Jüdische Gemeinde Mannheim und die Musikalische Akademie des Nationaltheater-Orchesters Mannheim e.V.