Foto: Provinz © Warner Music Group
Treffen sich drei Cousins und ein Kumpel aus der Schule und gründen eine Band. Klingt nach Garagen-Pop und Jugend auf dem Dorf? Das dachten sich auch Vincent, Robin, Moritz und Leon und benannten sich kurzerhand nach ihrer Heimat in Oberschwaben: Provinz. Das alles ist nun schon ein paar Jahre her. 2017 (ein Jahr vorm Abi) fanden sich die Jungs zusammen, 2019 erhielten sie einen Plattenvertrag beim Major-Label Warner Music. Die erste Single „Neonlicht“ und die EP „Reicht dir das“ kamen gut an. Festivalsommer. Support Band auf einer restlos ausverkauften Tour.
Und dann kam Corona. Provinz bezeichnet 2020 als „Trotzdem“-Jahr. Auch wenn der Wegfall von Live-Konzerten für die Newcomer zum Zeitpunkt ihres Durchbruchs schwer zu verkraften war, platzierten sie ihr erstes Studioalbum „Wir bauten uns Amerika“ 2020 auf Platz 4 der deutschen Charts. „Das sagenumwobene Amerika: Es gab wohl keinen Ort auf der Welt, der von unserer Provinz gefühlt weiter weg sein konnte. Heute sind wir an einem Punkt, an dem wir uns einfach unser eigenes Amerika bauen: Wir produzieren unser erstes Album zusammen. Und wir brechen aus der Provinz in die Welt auf“, erklärt Drummer Leon.
Produzent ist übrigens Tim Tautorat, der u. a. hinter AnnenMayKantereit steht. Auch musikalisch gibt es Parallelen: stimmgewaltiger Indie-Pop, Songs über junge Liebe, das Erwachsenwerden und einen an die Eltern. Die erste eigene Tour ist nach langem Warten nun endlich in greifbarer Nähe. Und da bauen die vier Schwaben dann ihrem Publikum ein eigenes Amerika.
Tanja Block im OPUS Kulturmagazin Nr. 88 (Nov. / Dez. 2021)
am 1.12. in der Garage Saarbrücken