Foto: Plötzlich ein Star, Lou Canova (Jörg Hutter) in „Broadway Danny Rose“. © Copyright Saarländisches Staatstheater, honkphoto
Woody Allens Kultfilm „Broadway Danny Rose“ auf der Bühne des Saarländischen Staatstheaters
von Burkhard Jellonnek
Als Broadway Danny Rose 1984 weltweit die Kinosäle füllte, war Regisseur Woody Allen Kult und einer der ungekrönten Stars im Showgeschäft. Das Saarländische Staatstheater machte nun mit der Bühnenfassung nach fast vierzig Jahren die Nagelprobe, peppte den zweieinhalbstündigen Abend mit viel Livemusik von Achim Schneider und seinem Ensemble auf und vergab die Regie an den „Amadeus“-erprobten Michael Schachermaier. Ja, sie funktioniert noch heute, die Geschichte um den verkrachten Off-Broadway-Künstleragenten Danny Rose! Rührend, wie er all seinen gescheiterten Künstlerfreunden die Stange hält. Raimund Widra bringt die Unermüdlichkeit dieses Stehaufmännchen mit jeder Faser seines Körpers zum Ausdruck, tröstet sich, aber auch sein Publikum mit seinem trockenen jüdischem Humor über jede Niederlage seines Schaffens hinweg. Als sein eigentlich schon abgehalfteter Italo-Schnulzen-Sänger Lou Canova (nicht nur musikalisch glänzend: Jan Hutter) unerwartet groß rauskommt und Dany Rose für den ob seiner Liebesaffären in Todesgefahr geratenen Künstler Kopf und Kragen riskiert, lassen Canova und seine Lebensgefährtin Tina Vitale (Verena Maria Bauer) Danny Rose im Stich, der am Ende in seiner Klitsche Thanksgiving Day nur noch mit dem Bauchredner Barney Dunn (ein Kabinettstückchen von Bernd Geiling) feiern kann. Schachermaiers bis in die Statisterie-Rollen ausgefeilte Regie hält das Publikum mit amüsanten Italo-Western-Verfolgungsjagden bei Laune, trifft besonders bei den zahlreichen weiteren Gesangsnummern den american-way-of-live zur Freude des Publikums. Dazu gehört auch eine ungeplante Einlage am Premieren-Abend. Als die Hubpodien-Maschinerie eine Zwangspause unumgänglich machte, da begeisterten Achim Scneider und Band mit einem jazzigen Intermezzo. Das Publikum war aus dem Häuschen! Abschließender Tipp: Unbedingt Theaterkarten für spätere Aufführungen sichern!