• Skip to main content
  • Skip to secondary menu
  • Skip to footer
OPUS Kulturmagazin

OPUS Kulturmagazin

Das Kulturmagazin der Großregion

  • News
  • Kulturleben
  • Kritiken
  • Veranstaltungskalender
  • Shop
  • abo
  • OPUS-Card

Der doppelte Boden des Märchenhaften

Jetzt teilen

Bild: Alexander Nerlich © Foto Andreas Etter

„Ein Raum für Erzählung, für sinnliches Erlebnis“, „einer der direktesten und offensten Diskursräume, die wir in der Gesellschaft haben“, ein Ort, wo „Publikum und Akteure zusammen etwas erschaffen“ – all das bedeutet Theater für Alexander Nerlich. Seit der Spielzeit 2019/20 ist er Hausregisseur am Staatstheater Mainz.

Mit Webers „Freischütz“ bringt er ein Werk auf die Bühne, das seit seiner Uraufführung vor 200 Jahren Stilisierung und Vereinnahmung erfahren hat, als „deutsche Nationaloper“ schlechthin, als „urdeutsches Werk“, nur Deutschen verständlich (Wagner). Natürlich werde in seiner Inszenierung „die Rezeptionsgeschichte mitgestreift“; in erster Linie aber wolle er das Werk selbst „von innen heraus erschließen, es auffalten“.

Was hervorkommt, ist das Unheimliche, „der Einbruch des Irrationalen in eine scheinbar geordnete Lebenswelt, der Durchbruch verdrängter Ereignisse.“ Nerlich betont, das sei nicht „von Weber intendiert“, doch versteht er den Freischütz als „Oper, die das Unheimliche zeigt, dass der Teufel da ist, dass die Freikugel fliegt“. Sein Zugriff auf das Werk sei ein „typischer Zugriff für Theater“: „Die scheinbar objektive Bühnenrealität schlägt um in subjektive Wahrnehmung“. Wahrnehmungen spielen in den Köpfen der Handelnden, tauchen als getanzte Träume, Wünsche und Gewaltphantasien auf. Und so ist für Nerlich „Verdrängung das Thema das Abends“.

Zentral dafür ist ein Bild: „In der Mitte klafft die furchtbare Wolfsschlucht und reißt die heile deutsche Welt auseinander.“ Zeitlich belässt die Inszenierung die Handlung nach dem Dreißigjährigen Krieg. Zeitlos aber bleibt die Verdrängung. Nerlich erzählt von einer Hochzeit in Kroatien: „Immer martialischer“ seien die Tänze geworden, den „kollektiven Schmerz“ zu bewältigen. „Alle hatten Schreckliches erlebt oder selbst gemacht“. So interpretiert Nerlich Samiel als „Prinzip Samiel“: „Die dunkle, unheimliche Seite in uns bricht durch“, den ganzen Abend über präsent, verkörpert durch eine Tänzerin (A. Ruffolo), als rote, „androgyne Figur“, als ein „gehäutetes Wesen“ – Rot für die „Innenseite“, für das, „vor dem wir Angst haben“.

Die Inszenierung entstand in Zusammenarbeit mit W. Menardi (Bühne), Z. Bosniak (Kostüme) und J. Hauck (Choreographie): „Wir kreisen auf eigenen Bahnen, aber immer aufeinander bezogen.“ Aufgabe der Regie sei es, eine „Symbiose von Bild und Musik“ zu schaffen, „durch punktgenaue Setzungen“: „Wenn es ineinander geht, dann ist alles machbar.“ Wir sind gespannt auf die Premiere am 20.11.

Ulf Scharrer im OPUS Kulturmagazin Nr. 88 (Nov. / Dez. 2021)

staatstheater-mainz.com

 

Filed Under: Archiv

Footer

Was ist OPUS?

OPUS ist das spartenübergreifende Kulturmagazin für die Großregion Saar-Lor-Lux, Rheinland-Pfalz, Rhein-Main und Rhein-Neckar.
Sie möchten vor Abschluss Ihres Abonnements einen Blick in das OPUS Kulturmagazin werfen? Hier finden Sie wechselnde Beiträge als kostenfreie Leseprobe.
Leseprobe #1
Leseprobe #2

 

OPUS abonnieren

Jede Ausgabe „druckfrisch“ in Ihrem Briefkasten.
6 Ausgaben für 45 € im Jahr.
Studenten-Abo nur 25 € im Jahr.
Jetzt mehr erfahren

 

Leserbriefe

Leserbriefe zum OPUS Kulturmagazin
können Sie direkt auf unserer Leserbrief-Seite einsenden.

Gerne auch per E-Mail an
info@opus-kulturmagazin.de

oder postalisch an

Verlag Saarkultur GmbH
Stengelstr. 8
66117 Saarbrücken

Bitte beachten Sie unsere Richtlinie für Leserbriefe!

 

Spendenaufruf

Aufgrund der enormen Kostensteigerungen bei Druck, Energie und Vertrieb sowie Einbußen bei Anzeigen im gewerblichen Bereich ist OPUS Kulturmagazin in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Deswegen geht unsere Bitte an alle, die unser Magazin mögen und schätzen, uns mit einer Spende an unseren gemeinnützigen Verein zur Förderung der Kultur zu unterstützen. Auf diese Weise tragen Sie dazu bei, unsere Existenz zu sichern, die in hohem Maße gefährdet ist.
Bitte überweisen Sie Ihre Spende an:
Verein zur Förderung der Kultur im Saarland e.V.
Sparkasse Saarbrücken
IBAN: DE78 5905 0101 0067 0951 66
BIC: SAKSDE55XXX
Selbstverständlich erhalten Sie vom Verein eine steuerabzugsfähige Spendenquittung. Bitte teilen Sie uns zu diesem Zweck Ihre Anschrift mit.
Wir danken Ihnen sehr herzlich,
Ihr hoch engagiertes OPUS-Team
Dr. Kurt Bohr, Johann Emilian Horras,
Mario Kühn-Dach

 

  • News selbst einstellen
  • Neu: Veranstaltungskalender – Userregistrierung
  • Leserbriefe
  • Impressum
  • Datenschutz
  • AGB
  • Kontakt
  • Mediadaten
  • Zugang

Suche

  • E-Mail
  • Facebook
  • Instagram
  • LinkedIn

Copyright © 2025

Cookies
Damit dieses Internetportal ordnungsgemäß funktioniert, legen wir manchmal kleine Dateien – sogenannte Cookies – auf Ihrem Gerät ab. Das ist bei den meisten großen Websites üblich.
Akzeptieren