Foto: Die diesjährigen AbsolventInnen der HoK Bachelor- und Masterstudiengänge © Paula Bleschke
„Dieser Studiengang ist wie kein anderer der Geisteswissenschaften –
auch im bundesweiten Vergleich“, verkündete Prof. Dr. Clemens Zimmermann, langjähriger Sprecher der Historisch orientierten Kulturwissenschaften (kurz HoK) bei der Jubiläumsfeier am 19. Juli.
Begründet wurde der außergewöhnliche, anfangs auch argwöhnisch beäugte Studiengang 1999 von Richard van Dülmen. Aus einem Pool von heute über zwanzig kulturell relevanten Fächern wählen die knapp 300 Studierenden ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte. Die Besonderheit
des Hybrid-Studiums liegt außerdem im Praxisbezug, für den Kulturschaffende in anwendungsorientierten Übungen entscheidende Qualifikationen vermitteln. Gefordert wird neben „Engagement und Herzblut“ ein Balanceakt zwischen dem Schärfen des eigenen Profils durch individuelle Kombinationsmöglichkeiten und dem „Blick über den Tellerrand hinaus“ aus einer festen Fachrichtung hin zu mehr Querdenken und Weitblick. Interdisziplinarität ist das Zauberwort der HoK.
Nach nunmehr 20 Jahren Erfahrung stehen auf der Liste der Zukunftspläne fortschreitende Internationalisierung und die Fokussierung auf Medien, aber auch der Ruf nach mehr finanziellen Mitteln für die Organisation und Qualitätsgewährleistung. Unipräsident Prof. Dr. Manfred Schmitt wünscht sich dazu eine stärkere Vernetzung mit den Forschungsfeldern der MINT-Fächer und der Wirtschaft. Dort würden HoKler im Berufsleben ohnehin bereits geschätzt, die „brotlose Kunst“ sei speziell bei diesem Studiengang nichts mehr als ein veraltetes Gerücht.
Wie die erwerbstätige Realität tatsächlich aussieht, berichteten im Rahmen des von der Fachschaft organisierten Berufsinfoworkshops sechs Alumni aus dem Event- oder Museumsmanagement, der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie der politischen Bildung. Sie gaben den künftigen HoK-Generationen vor allem eines mit auf den Weg: Sich selbstsicher einer Arbeitswelt und Gesellschaft zu stellen, die von Softskills wie Analysefähigkeit, Selbstorganisation, Mut zur Meinungsäußerung und kritischem Denken deutlich mehr profitieren als von Fachidiotie.
Tanja Block in OPUS 75 (September / Oktober 2019) auf S. 163
Weiterführende Informationen zum Studiengang unter http://www.hok.uni-saarland.de/