

Von Uwe Kuntz
Mit diesem Bericht setzen wir unsere Serie über Weingüter fort, die von Winzerinnen geführt werden. Diesmal entführt uns die Landkarte nach Mehring an der Mittelmosel.
Mehring ist eine Weinanbaugemeinde, die zu Unrecht etwas im Schatten der vielen berühmten Weinorte an der Mittelmosel steht. Aber ein Besuch lohnt sich ganz besonders, weil diese Winzerkommune einen idyllischen und ästhetisch ansprechenden Eindruck macht. Mehring lockt mit mehr als 20 Weingütern und über zehn Gastronomiebetrieben, darunter auch fünf für das Moseltal typische Straußwirtschaften. Herausragend ist das Weingut Endesfelder mit besonderen Lagen und exzellenten Weinen. Natürlich verfügt die Gemeinde auch über historische Denkmäler, besonders erwähnenswert sind beispielsweise der sanierte römische Gutshof und der im 18. Jahrhundert errichtete Fährturm.
Aber kommen wir zum Weingut Endesfelder. Nachdem der Familienvater und Ehemann Michael durch einen tragischen Unfall ums Leben kam, haben die drei Frauen Lena, Cordula und Sarah die Verantwortung übernommen und mit viel Engagement und Leidenschaft den Betrieb des Weingutes fortgesetzt. Vor allem Lena Endesfelder zeichnet nach dem Abschluss ihres Studiums an der renommierten Hochschule Geisenheim für den Weinbautrieb verantwortlich und führt ein Familienweingut an der Mosel mit Tradition und zugleich zukunftsweisender Perspektive.

Bei den Weinlagen der Endesfelder sind insbesondere die Steillagen Blattenberg und Zellerberg in Mehringen und Maximiner Klosterlay in Detzem zu erwähnen. Hier werden ausschließlich Rieslingweine in verschiedenen Kategorien ausgebaut. Klassisch ist die Einteilung in Gutsweine, Ortsweine und Lagenweine. Die Gutsweine bieten zudem eine Auswahl anderer Rebsorten, auch Prickelndes und Destillate sind im Angebot. Am besten verprobt man die Vielfalt der Endesfelder Weine vor Ort in der Straußwirtschaft oder in der restaurierten Weinscheune.
Besonders hervorzuheben ist die Qualität der Lagenweine, die zu einem sehr fairen Preis angeboten werden. Beeindruckt haben den Autor insbesondere die beiden feinherben Rieslinge aus der Weinkarte.
Angesprochen auf die Unterschiede der drei Lagen des Weingutes sieht Lena Endesfelder beim Blattenberg eine gute Basis für reifere Aromen, die Lage Detzemer Maximiner Klosterlay steht eher für exotische Aromen, wohingegen der Zellerberg eine gute Mineralität ausweist.
Für das unkomplizierte Zusammenkommen mit Freunden und Bekannten empfiehlt sie den Detzemer Riesling feinherb – Ortswein – oder den Gutswein Spätburgunder Rosé.
Aber entdecken Sie selbst vor Ort die Weine und die Gastlichkeit!
Titelbild: Das Weingut Endesfelder © Foto: Max Adam


