Die Ausstellung thematisiert den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 mit Fokus auf den Grenzraum. Als einer der ersten modernen Kriege führten neue Waffen wie die Mitrailleuse und die Artillerie zu hohen Verlusten und fürchterlichen Verwundungen. Zitate deutscher und französischer Kriegsteilnehmer, von Ärzten und Geistlichen belegen die Brutalität des Krieges, die im Kontrast zur nachträglichen Idealisierung und Glorifizierung der Ereignisse in den Bildmedien steht.
Zentrales Thema der Ausstellung ist die Inszenierung und nationale Instrumentalisierung des Krieges und der Reichsgründung in der Historienmalerei am Beispiel der monumentalen Werke des Saarbrücker Rathauszyklus Anton von Werners. Im Auftrag des preußischen Kultusministeriums hatte von Werner die sieben Gemälde für einen Anbau des Alt-Saarbrücker Rathauses geschaffen. Ziel war es, die Region am äußersten Rand der preußischen Rheinprovinz an das Herrscherhaus zu binden und Patriotismus zu befördern. Die Ausstellung bricht mit der ursprünglichen Inszenierung der Gemälde, hängt sie in geänderter Reihenfolge und rund 1,5 Meter tiefer. Dem damals intendierten Pathos wird mittels einer Deckenprojektion der Werke Moritz Götzes eine zeitgenössische, künstlerische Interpretation entgegengesetzt.
Weiterhin wird das Sanitätswesen, die Orte patriotischer Erinnerung, die mediale Überlieferung des Krieges und die Entwicklung der deutsch-französischen Freundschaft behandelt.
„Monumente des Krieges. Der Saarbrücker Rathauszyklus und unser Bild vom Krieg 1870/71“ (19.03. – 31.10.21), Saarbrücken, Schlossplatz
Ticketbuchungen: über die Homepage des Museums (https://www.historisches-museum.org/besuch-planen) oder telefonisch (0681-506 4506).