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Vom Bürgerschreck zum kreativen Tausendsassa: Retrospektive für ZKM-Chef Peter Weibel

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AK 05 Peter Waibels Selbstporträt als junger Hund von 1967 © Archiv Peter Weibel, Joseph Tandl

Angst, sich die Finger zu verbrennen, kennt er nicht. Im Gegenteil, die ganze Hand hat er bei einer Protestaktion aus den studentenbewegten 60er Jahren freiwillig ins Feuer gehalten. Ohne Zweifel gehört der Künstler, Kunsttheoretiker und Kurator Peter Weibel zu den unerschrockensten Vertretern seiner Zunft. Als solcher hat er denn auch den Mut, sich zu seinem 75. Geburtstag selbst auszustellen – just in dem Museum, das er seit über zwanzig Jahren führt. „Respektive Peter Weibel“ heißt die Schau im Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien, die das immense Schaffen des nimmermüden Hausherrn zusammenfasst.

Weibel, geboren 1944 im ukrainischen Odessa und in Österreich aufgewachsen, begann wie viele seiner Generation als Bürgerschreck, der die Nachkriegsgesellschaft mit ihren kleinbürgerlichen Verklemmungen konfrontierte. Bei einer berühmt gewordenen Sadomaso-Performance lässt er sich von seiner Kollegin Valie Export an der Hundeleine durch die Wiener Innenstadt zerren. Schon in diesen frühen Aktionen verliert das Kunstwerk seinen traditionellen Objektcharakter. Ein Ansatz, den der kreative Tausendsassa konsequent weiter ausgebaut hat: Nach Selbst- und Körperinszenierungen experimentiert er mit Musik und Film. Dabei gelingt ihm eine der ersten interaktiven Videoinstallationen der Kunstgeschichte. Ein Werk, das der Betrachter mit seinen Bildern erst vollendet. In den frühen 80er Jahren schließlich entdeckt der studierte Mathematiker den Computer als künstlerisches Arbeitsmittel, um so manche im Internetzeitalter selbstverständlich gewordene Entwicklung vorwegzunehmen.

Geschult hat Weibel seinen konzeptuellen Tiefenblick nicht zuletzt an der Philosophie Ludwig Wittgensteins, dessen kritische Reflexion der Sprache der Medienkünstler auf sein eigenes Genre überträgt. Versteht sich Weibel doch auch als Aufklärer, für den das flimmernde Treiben auf Fernsehern und Computermonitoren eine eigene Form von Wirklichkeit erzeugt. Medien, wurde er einmal zitiert, seien „Landkarten, die die Welt nicht abbilden, sondern das Land selbst sind.“ Und wer wäre ein besserer Fremdenführer durch dieses Land als Peter Weibel?

Georg Leisten im OPUS Kulturmagazin Nr. 76 (November / Dezember 2019) auf S. 23. Weitere Beiträge zur aktuellen Kunst finden Sie in der Rubrik „Farben und Formen“.

Info: www.zkm.dehttp://www.zkm.de

Filed Under: Kulturleben

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