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Weniger ist mehr: Das Festival „rainy days“ in der Philharmonie Luxemburg

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Filmstill The Happiness Machine © Ana Nedeljkovic, Hanna Hartman

Das Festival „rainy days“ der Luxemburger Philharmonie hat sich längst zu einem markanten Meilenstein auf der Straße der europäischen Festivals für zeitgenössische Musik etabliert. Die Themensetzungen in jeder Ausgabe spiegeln Tendenzen in der Musik unserer Zeit, sie zeigen aber auch, dass das Festival mit seiner Leiterin Lydia Rilling Experimentelles wagen will und neue Initiativen anstößt. Das diesjährige Motto „less is more“ ist zwar für zeitgenössische Musiker immer wieder im Schwange, in Luxemburg passt es aktuell auf den Punkt. Dieses Motto, so Rilling, habe „in einer Gesellschaft des exzessiven Konsums, in der eine ausgesprochene Sehnsucht nach Reduktion herrscht, stark an Bedeutung gewonnen.“ Auch angesichts des Klimawandels verbreite sich „die Gleichsetzung von verantwortungsvollem Handeln mit Reduktion weiter“.

18 Konzerte werden angeboten mit heimischen Ensembles, aber auch mit renommierten Gästen wie dem Ensemble Intercontemporain, den Percussions de Strasbourg, dem britischen Ensemble „Apartment House“ und mit zwei Orchesterkonzerten der philharmonischen Orchester von Metz und Luxembourg. Sechs Auftragswerke der Philharmonie kommen zur Uraufführung, darunter eines des großen luxemburgischen Komponisten Alexander Müllenbach und ein Konzert für „Klangzeug und Orchester“ des Österreichers Georg Friedrich Haas. Die Namen lesen sich wie ein ‚Who’s Who‘ der reduzierten Musik: Pauline Oliveros, Morton Feldman, Phil Niblock, Alvin Lucier. Die Musik des Papstes der Minimal Music, Steve Reich, wird in Beziehung gesetzt zu Arbeiten des Künstlers Gerhard Richter. Dazu kommen zahlreiche neue Namen aus dem hoffnungsvollen Nachwuchs etwa im Konzert des Klangforums Wien. Gespannt sein darf man auf die Ergebnisse der Luxembourg Composition Academy, die das Luxemburger Ensemble Lucilin vorstellt. Am 1. Dezember kommt noch ein besonderes Konzert unter dem Titel „Wunderkammer“ und zum Abschluss folgt die „Happiness Machine“, ein aufregendes Multimedia-Spektakel mit dem Klangforum Wien.                                 

Friedrich Spangemacher im OPUS Kulturmagazin 76 (November / Dezember 2019) auf S. 128. Weitere Beiträge zum Thema finden Sie in der Rubrik „Musik“.

Info: www.philharmonie.lu

Filed Under: Kulturleben

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