
Von Sabine Börchers
Mehr als 100 Jahre alt ist die Abteilung Klassische Moderne des Museums Wiesbaden. Wie sie über die Jahrzehnte gewachsen ist und zu der heute hochkarätigen Sammlung wurde, davon erzählt die aktuelle Ausstellung. Große Namen wie Erich Heckel, Alexej von Jawlensky, Ida Kerkovius und Max Pechstein, allesamt zentrale Künstler des deutschen Expressionismus, verleihen der Sammlung ihre Strahlkraft. Ergänzend sind selten ausgestellte Künstlerinnen wie Erma Bossi oder Ilona Singer sowie bedeutende Skulpturen von Ernst Barlach, Marg Moll oder Milly Steger zu erleben.
Die Sammlung entstand parallel zur Eröffnung des repräsentativen Neubaus im April 1915. Das Haus profitierte damals vom Engagement einzelner Personen, wie Heinrich Kirchhoff oder Hermann Pagenstecher, die ihre privaten Sammlungen darin dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich machten. Vom NS-Regime größtenteils beschlagnahmt, blieb davon kaum etwas übrig. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren es erneut großzügige Schenkungen und Erbschaften, die halfen, die Bestände wieder aufzubauen.
1987 etwa erhielt das Museum 30 Werke aus dem Nachlass der Malerin, Mäzenin und Sammlerin Hanna Bekker vom Rath. Dadurch stieg das Museum Wiesbaden wieder zu einer der ersten Adressen im Bereich expressionistischer Malerei auf. Zuletzt sicherte der Wiesbadener Privatsammler Frank Brabant 2018 die Hälfte seiner umfangreichen Kollektion dem Museum testamentarisch zu. Eine Auswahl der Werke, bei denen der Sammler schon beim Kauf darauf achtete, dass sie zum Bestand des Hauses passen, sind ebenfalls noch bis zum 26.4. zu sehen.




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