Der Organist Daniel Roth © Pierre-François Dub-Attenti
Die weltberühmte Cavaillé-Coll Orgel der Pariser KathedraleNotre Dame war von dem verheerenden Großbrand im April 2019 Gott sei Dank nicht betroffen. Dass auch die Pariser Kirche St. Sulpice, Wirkungsstätte des legendären Organisten Daniel Roth, ein Instrument aus der gleichen Werkstätte besitzt, lässt die Bedeutung der französischen Orgeln ganz aktuell ins Rampenlicht rücken. ZEIT-Redakteur Wolfram Goertz spricht gar von einem „Hochaltar der Kirchenmusik“ und meint damit den Kirchenraum St. Sulpice mit der inzwischen 150 Jahre alten Cavaillé-Coll Orgel, aber auch den dort seit Jahrzehnten amtierenden elsässischen Organisten Daniel Roth.
Dieser weltweit verehrte Konzertorganist wirkte zwischen 1988 und 1995 als Professor an der Hochschule für Musik Saar. Aus jener Zeit stammen wohl auch seine bis heute andauernden Beziehungen in unsere Region. Der in Saarbrücken ansässige Kammerchor Canta Nova Saar hat nun gemeinsam mit dem befreundeten Freiburger John Sheppard Ensemble ein CD-Projekt realisiert, das die Stimmung, den Klang und die besondere Bedeutung dieses Kirchenraums sowie das gemeinsame Musizieren mit Daniel Roth einfängt. In mehreren Sitzungen unter der Leitung des Dirigenten Bernhard Schmidt wurden Werke für Chor und Orgel eingespielt, welche dezidiert für den herrlichen Pariser Kirchenraum im 6. Arrondissement komponiert wurden. Mehrere dieser grandiosen Kompositionen kann man erstmalig auf einer CD hören.
Die jungen Musiker um den rührigen Bernhard Schmidt hatten für dieses Projekt eigens ein Crowdfunding in Gang gesetzt. Auf der im Sommer 2019 erscheinenden Platte werden dann Kompositionen von Charles Marie Widor, Marcel Dupré, Gabriel Fauré und von Meister Daniel Roth höchst selbst verewigt sein. So kann man sich den einzigartigen französisch-spätromantischen Kirchenmusiksound ganz unmittelbar ins heimische Wohnzimmer holen.
Thomas Krämer in OPUS 74 (Juli / August 2019) auf S. 138
Weitere Informationen: www.cantanovasaar.de