Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz © Felix Broede
Für das zerschundene Südwestdeutschland war es alles andere als selbstverständlich, im Nachkriegsjahr 1919 ein völlig neues Orchester auf die Beine zu stellen – aber es gelang. Das heute Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz benannte Ensemble hat sich zu einem Klangkörper beachtlichen Formats entwickelt und ist aus dem Musikleben des Bundeslandes Rheinland-Pfalz nicht mehr wegzudenken. Vielleicht ist im Jubiläumsjahr gerade deshalb eine Konzerttournee die perfekte Bestätigung der eigenen Leistungsfähigkeit? Denn im November geht das Orchester als Botschafter des perfekten Klangs auf Reisen.
Mit dem an Anmut und Grazie kaum zu übertreffenden Tenor Juan Diego Flórez macht man Station in Zentren wie München, Wien und Paris – und muss sich dann mit philharmonischen Kollegen der Premiumklasse messen lassen. Auftritte mit großen symphonischen Werken hat das Orchester indes auch zu Hause: mit Strauss‘ Don Quixotte und Prokofiews 5. Symphonie sowie mit Tschaikowskys Violinkonzert und Sibelius‘ 2. Symphonie. Inniger werden könnten Konzerte mit barocken und barockisierenden Farben (Bach, Ravel und Poulenc) Anfang Dezember in Ludwigshafen und Wörth am Rhein. Und als äußert beliebt entpuppen sich offensichtlich sechs Schulkonzerte mit dem schönen Motto „Frisch gestrichen“ in Landau und Ludwigshafen. Kein Wunder, stehen doch Mussorgskys unverwüstliche Bilder einer Ausstellung in einem inszenierten Gesprächskonzert auf dem Programm. Und das vielleicht schönste Geschenk für das Orchester: drei dieser Jugendkonzerte sich schon ausverkauft.
Thomas Krämer