Anny Hwang am Flügel und Greg Cohen am Contrabass beim Konzert des Festivals Resonanzen im Pinguisson-Bau in Saarbrücken © Foto: K. B.
Im Rahmen des Festivals „Resonanzen“ trat die bekannte Konzertpianistin Anny Hwang am vergangenen Freitag mit dem renommierten amerikanischen Jazz-Bassisten Greg Cohen im Pinguisson-Bau auf. Wie Hwang bei der Begrüßung sagte, hat sie sich von Cohen inspirieren und antreiben lassen und, wie man sich überzeugen konnte, Feuer für den Jazz gefangen.
An diesem Abend haben die beiden Klassik und Blue Notes in eigenen Bearbeitungen präsentiert. Sie starteten brillant und einfühlsam impressionistisch mit Maurice Ravels „Jeu d‘eau“, dem in perfekter Abstimmung kreolisch inspirierte Jazz-Stücke des amerikanischen Komponisten Louis Moreau Gottschalk aus New Orleans folgten, heftig rhythmisch Cohen auf dem Bass und glitzernd perlend Hwang auf dem Flügel.
Einfühlsam und souverän bot die Pianistin anschließend Franz Liszt romantische Moll-Ballade „Hero und Leander“ dar, mit Meeresrauschen, Sturm und Gewitter und schließlich der tiefen Trauer um den Verlust des ertrunkenen Geliebten Leander.
Danach Cohen‘s grooviges Solo „Indian Summer“ aus der Feder des in Deutschland aufgewachsenen Komponisten Victor Herbert. „Frozen Caldera“, von Cohen komponiert, schloss sich in duro an, so superb aufeinander abgestimmt, als spielten sie schon jahrelang zusammen.
Zum Abschluss präsentierte das Duo mit Verve George Gershwins temperamentvoll spritzige Rhapsody in Blue. Und als Zugabe eine gemeinsame Improvisation über die „Angenehme Überraschung des Besuchs eines Skorpions“ in Anny Hwangs Wohnung.
Insgesamt ein glanzvoller Tupfer im Startjahr des neuen Festivals Resonanzen. Das Publikum war begeistert.
Kurt Bohr
Yih-Hang Hwang says
Wir rufen gerne dem saarländischen Musikfestival, wie auch den anderen mutig unter den Corona-Bedingungen noch stattgefundenen Kulturveranstaltungen ein BRAVO zu!
Wir freuen uns ebenfalls sehr, dass OPUS-Kulturmagazin darauf Aufmerksamkeit gemacht hat, DANKE!
Leider können oder wollen die Politiker nicht begreifen, dass eine solche Veranstaltung Nahrungsmittel für die Seele ist, so ein Musikfreund von uns. Die Gefahr der Infektionsverbreitung bei einem Konzert ist nicht größer als in den voll gefüllten Bussen, Zügen oder Flugzeugen … Es muss bald geändert und verbessert werden.