Eine Szene aus der flotten Komödie „Talking The Pictures“ von Masayuki Suo. © Kazuyoshi Shimomura
Zwei Jahrgänge mussten pandemiebedingt online ohne Kino stattfinden. Jetzt aber feiert das Frankfurter „Nippon Connection Filmfestival“ seine Rückkehr auf die Leinwand: Vom 24. bis 29. Mai sind rund 100 Kurz- und Langfilme zu sehen, die laut Festival „einen spannenden Querschnitt durch das aktuelle japanische Filmschaffen“ bieten – verbunden mit Workshops, Vorträgen und Konzerten. Festivalorte sind unter anderem das Künstlerhaus Mousonturm und das Kino des Deutschen Filmmuseums.
Einige Animationsfilme sind im Programm, etwa „Inu-Oh“ von Masaaki Yuasa, der von zwei Außenseitern im feudalen Japan erzählt. Eine Deutschlandpremiere ist „Dozens of North“ von Koji Yamamura. Der Film behandelt das Seebeben im März 2011 und dessen katastrophale Folgen mit Tsunami und dem Reaktorunfall in Fukushima. Der Realfilm „Talking The Pictures“ von Masayuki Suo erzählt von einem jener „Benshis“, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts bei Vorführungen Stummfilme mit Erklärungen und Musik begleiteten.
Das vor 22 Jahren gegründete Festival verleiht zum sechsten Mal seinen „Nippon Honor Award“. Preisträger ist der Schauspieler Masatoshi Nagase, der international mit „Mystery Train“ und „Paterson“ von Jim Jarmusch bekannt wurde. Ihm wird eine Retrospektive gewidmet, Preisverleihung ist am 29. Mai im Mousonturm. Nach dem Ende des Festivals kann man sich Teile des Programms noch online anschauen: vom 30. Mai bis 6. Juni auf der Streamingplattform „Nippon Connection on Demand“.
Programm, Termine und Tickets ab Mitte Mai auf der Festivalhomepage: NipponConnection.com
Tobias Keßler im OPUS Kulturmagazin Nr. 91 (Mai / Juni 2022)