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Deutsch-französischer Chanson-Preis

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V.l. Jürgen Reimertshofer (2. Vorsitzender Kunstverein), Susanne Wachs (SR), Dagmar Günther (1. Vorsitzender Kunstverein), Rebekka Maier-Thumann („Die Nowak“), Rainer Bielfeldt, Eskelina Svanstein, Emmanuelle Mei, Christophe Haunold und Wolfgang Winkler © Peter Diersch

Glanzvolle Auftritte beim Finale in der Sulzbacher Aula

Von Kurt Bohr

Zum siebten Mal wurde am Samstag im Festsaal der Sulzbacher Aula der in seiner Art einmalige deutsch-französische Chanson-Preis „Sulzbacher Salzmühle“ vergeben, der inzwischen vom Kunstverein Sulzbach getragen wird. Er geht auf die Idee von Wolfgang Winkler zurück, der selbst Chansonsänger ist und sich für die Förderung dieses Genres über lange Jahre in den saarländischen Schulen eingesetzt und den Saarländischen Rundfunk als Partner gewonnen hat. Monsieur Chanson, Gerd Heger, und die ebenfalls langjährige Spezialistin Susanne Wachs, die seit Jahrzehnten Chanson-Sendungen beim SR moderieren und individuell gestalten, waren von Wolfgang Winklers Idee begeistert und moderierten charmant und gekonnt bisher alle Finals der „Sulzbacher Salzmühle“.

Diesmal führte Susanne Wachs durch das Programm und stellte die FinalistInnen vor, die sich in der Konkurrenz von insgesamt 60 Bewerbungen durchsetzen konnten. Es war ein musikalisch überaus gelungener Konzertabend auf hohem Niveau, der das Publikum begeisterte, darunter Kulturstaatssekretärin Jessica Heide, der französische Generalkonsul Jérôme Spinoza und die Bürgermeister aus Sulzbach (Michael Adam) und Sarreguemines (Marc Zingraff).

„Es war noch nie so knifflig wie dieses Jahr“, sagte Wolfgang Winkler, nachdem die Entscheidung der Jury (Anne Schönen, Evelyn Kreb, Christina Tsiakiris und Daniel Schmit, Kulturbeigeordneter der Partnerschaftsgemeinde Rémelfing) lange auf sich warten ließ. Die PreisträgerInnen:

Französisches Chanson

  1. Preis: Eskelina Svanstein
  2. Preis: Emmanuelle Mei (die auch den Publikumspreis errang)

Deutsches Chanson

  1. Preis: Rebekka Maier-Thumann („Die Nowak“)
  2. Preis: Rainer Bielfeld (der auch den Preis zum „Chanson du sel“ errang, an dem die FinalistInnen mit einem eigens zum Lobe des Salzes komponierten Lied teilnehmen konnten)

In den Abend startete „Die Nowak“ aus Regensburg, die sich mit fetzigen Arrangements und kraftvoller Stimme am Klavier selbst begleitete und voller Ironie gesellschaftskritische bis ins Dystopische reichende Lieder (etwa zur Unsitte der Versiegelung von Vorgärten mit Schotterbeeten) präsentierte.

Ihr folgte der eher introvertierte Hamburger Rainer Bielfeld mit glanzvoll perfektem Klaviervortrag und einer schönen Stimme, die an Udo Jürgens erinnerte. Bielfeld erzählte in seinen Texten mit episch und zugleich poetischer Vielfalt, was aus seinen Schulkameraden nach dem Abitur geworden ist, wie man sich auf der Achterbahn fühlt und wie man gegen Herabsetzung und Ungerechtigkeit in den Ring steigen kann. Den Preis zum „Chanson du sel“ sicherte er sich mit einem einfühlsamen Vortrag zur Liebe zum Salz.

Beim französischen Chanson überzeugte die Schweden Eskelina Svanstein, die seit ihrem 20. Lebensjahr in Paris lebt, mit perfektem Französisch und ihrer natürlich einfühlsamen Stimme zur Gitarre. Svanstein berichtete in schönen, poetischen Bildern von einer Reise an die Gironde und ihrer Sehnsucht nach Meereswind und Sonne, und besang ihre Erinnerungen an alte Mauern und Gebirge.

Den Schlusspunkt im Wettbewerb setzte Emmanuelle Mei, eine Französin, die inzwischen in Trier lebt, selbst Klavier und Akkordeon spielte und einmal am Piano von Christophe Haunold begleitet wurde. Mit wohltuend schöner Stimmführung und zugleich energischer Pointierung ging sie auf den Skandal der Ermordung zweier Schwarzer durch Polizisten in den USA und in Frankreich ein. Ihr trotzig-frecher Liedvortrag beeindruckte die Zuhörerschar und verschaffte ihr den Publikumspreis. Die Wartezeit bis zur Entscheidung der Jury und der Ausstellung der Urkunden überbrückte Wolfgang Winkler an der Gitarre mit gewohnt kurzweiligen Chansons und Liedern, Witz und Esprit.

Der Chanson-Preis „Sulzbacher Salzmühle“ wäre nicht denkbar ohne die Unterstützung der Arbeitskammer, der Stadt und der Stadtwerke Sulzbach, der Metall- und Elektrostiftung Saar und der Saarland Sporttoto GmbH, deren Engagement Anerkennung verdient.

Filed Under: Kritik

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