Titelfoto: Veronica Swift © Matt Baker
Von Peter Michael Bitz
Sommerfrische im Krummen Elsass? Na klar! Hier rauscht zwar kein Meer; dafür ist aber die Luft aufgeladen mit packender Musik. Im malerischen La Petite Pierre wird ein Drittel des Augusts von Jazz-Sounds und -Vibes erfüllt sein. Seit 22 Jahren schon pilgern im Hochsommer Musikfreunde mit einem Faible für Jazz ins heimelige Elsass-Städtchen im sicheren Wissen darum, dass hier ein vitales Multi-Kulti-Fest allerlei stilistische Vorlieben bedient. Vom 9. bis zum 17.8. lockt ein erneut liebevoll und kenntnisreich zusammengestelltes Programm die Hundertschaften von Jazzwütigen auf den idyllischen Platz vor der Lützelsteiner Burg (oder bei schlechtem Wetter ins Centre Culturel).
Gleich ein halbes Dutzend Jazz-Diven wetteifern mit Stimmgewalt, Temperament und Ausdruck um den Vokal-Pokal: aus Frankreich Anne Sila und Gabi Hartmann, aus den USA Michelle David und der New-Star Veronica Swift, aus Brasilien Flavia Coelho und die Deutsch-Nigerianerin Ayo, die Folk, Reggae und Soul zu einer originellen Melange anrührt.

Neben vielen noch unverbrauchten Gesichtern werden auch einige Stars für weltläufigen Glanz sorgen, allen voran der israelische Bassist Avishai Cohen mit seinem hervorragenden Trio. Auch die Band, die unter dem Motto „Black Lives“ auftritt, bringt Elitekräfte mit, etwa den Bassisten Reggie Washington und den französischen Saxofonisten Pierrick Pedron.
Es hat sich beim Grès-du-Jazz-Fest in den vergangenen Jahren bewährt, andere Locations in La Petite Pierres Nachbarschaft ins konzertante Geschehen einzubeziehen. Daran hält die Neuauflage fest. An einem Abend wird in der Bitcher Zitadelle gejazzt (Gabi Hartmann, 11.8.), tags darauf in der Saverner Eglise de la Nativité (Ballaki Sissoko & Piers Faccine mit Ethno Jazz aus Mali).
