Die Veranstaltungsreihe präsentiert einige Schlaglichter des im Frühjahr 2026 im Verbrecher-Verlag erscheinenden gleichnamigen Sammelbandes, in Herausgeberschaft von Tobias Johann und Andreas Borsch. Zugleich schlägt die Reihe eine Brücke zum 1. Oy Vavoy!-Kulturfestival, dass sich 2022 in Trier mit „Punk, Judentum und Subversion“ auseinandersetzte.
Im Zentrum des Sammelbands steht die Beschäftigung mit der jüdisch geprägten Geschichte und Gegenwart von Punk – als Teil von Pop-, Sub- und Gegenkultur – im Kontext einer Suchbewegung nach innovativen Formen der Antisemitismusprävention und -bekämpfung. Aufbauend auf den Beiträgen von Steven Lee Beeber, Jonas Engelmann, Michael Croland, u.a. sollen inhaltliche Überschneidungspunkte und Gemeinsamkeiten zwischen Punk und Jüdischkeit identifiziert werden, um daraus Anknüpfungspunkte für neue Ansätze und Strategien der Antisemitismusprävention zu entwickeln. Die Beschäftigung mit jüdischer Punkgeschichte und -gegenwart bietet dabei einen idealen Ansatzpunkt, um dominante Narrative von Jüdinnen und Juden als Opfer zu unterlaufen und diesen starke, subversive jüdische Widerständigkeiten entgegenzusetzen.
Am 20.09 werden drei Autor:innen sowie die beiden Herausgeber des Sammelbandes vor Ort sein. Georg Gläser (Universität Köln) wird von seinem Artikel „Antisemitismuskritik im Punk“, in dem er den deutschsprachigen Punk von den 80ern bis in die Gegenwart auf antisemitische Tendenzen befragt, berichten. Zudem können Ulrich Gutmair (taz) und Itty Minchesta Einblicke in ihren Beitrag „Haifa brennt, die Zeitbombe tickt. Israelischer Punk von Killer Halohetet zu Dir Yassin, von Teenage Rebellion zu Hardcore-DIY“ geben.
Im Anschluss gibt es ein Punk-Konzert (bislang mit Dead Kätz und Doc & The Dunderheads), das ebenfalls in der Tufa stattfindet und das Verhältnis von Praxis und Theorie auslotet.
