Mit »Fellow Travellers« öffnen wir im ZKM einen vielstimmigen und dynamischen Ausstellungsraum, in dem Künstler:innen, Wissenschaftler:innen, Communitys und Bürger:innen zusammenarbeiten und voneinander lernen können. Gemeinsam wollen wir neue, konkrete Möglichkeiten finden, um unser planetares Zusammenleben zu gestalten.
Die Menschheitsgeschichte zeugt von unserer Fähigkeit, zu kooperieren und Bemerkenswertes zu erreichen. Allerdings ist es uns auch gelungen, Wirtschafts- und Machtstrukturen aufzubauen, die die Erde heute so drastisch aus dem Gleichgewicht gebracht haben. Es scheint, dass wir am Rande des Zusammenbruchs stehen, ausgelöst durch die Auswirkungen des rasanten technischen Fortschritts. Bislang konnten wir keine alternative Gesellschaftsform verwirklichen, die unsere Welt wieder ins Gleichgewicht bringen könnte. Doch auch wenn große alternative Utopien wie der Kommunismus gescheitert sind, teilen die meisten Menschen die Ideale einer gerechten Gesellschaft. Diese intellektuellen Weggefährten oder „Fellow Travellers“, wie sie im 20. Jahrhundert genannt wurden, gibt es auch heute noch.
Die gezeigten künstlerischen Projekte präsentieren nicht nur Ideen oder zeigen Probleme auf. Sie alle streben danach, die Traditionen der Repräsentation zu überwinden und in Aktion zu treten, indem sie ihr Umfeld aktiv gestalten. In einer Zeit, in der wir um die Zukunft fürchten, geben uns diese Projekte und ihre Geschichten Hoffnung und Inspiration. Dabei ist die Ausstellung nicht als statische Präsentation konzipiert, sondern soll auch außerhalb des Museums wirken – als Labor, in dem Ideen und Werkzeuge ausgetauscht werden und neue Projekte wachsen und ergänzt werden können: ein Bienenstock von Taktiken und Techniken zur Veränderung der Welt.
Bildcredits: Installation von Zheng Guogu im Rahmen der Ausstellung »Fellow Travellers« © ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Foto: Felix Grünschloß
