Blick von der Hauptbühne auf dem Erzplatz beim Auftritt der Technogruppe FJAAK © Sandra Wagner
Laser in allen Farben pulsieren rhythmisch zur Musik, brechen sich im Disconebel. Die Menge vor der Hauptbühne feiert den gelungen Bass Drop – Spannung liegt in der Luft, bevor der dröhnende Bass wieder mit voller Wucht einsetzt. Whoop-whoop. Die Stimmung in der Völklinger Hütte ist ausgelassen am Samstagabend; das Weltkulturerbe bietet dem Electro Magnetic Festival die perfekte Kulisse für den 90er-Jahre-Techno-Vibe, man kann sich vorstellen: so müssen Rave-Parties damals gewesen sein. Die Location kreiert im Einklang mit den Beats und der Lichtshow ein unschlagbares Ambiente.
Zur achten Ausgabe des saarländischen Elektrofestivals hat sich im Vergleich zu den Vorjahren einiges geändert: Erstmals fand das Electro Magnetic an zwei Tagen statt; dafür wurden die üblichen fünf Stages auf vier reduziert: Erzplatz, Handwerkergasse, Schrägaufzug, Schrottgleis. Der Roheisenkanal fiel in diesem Jahr weg, was tatsächlich auch der Infrastruktur des Festivals zu Gute kam: Die Einbahnstraße, die in den vergangenen Jahren vom Roheisenkanal zum Erzplatz führte und wo es oftmals (aus Sicherheitsgründen) zu langen Wartezeiten und Stau kam, wurde in diesem Jahr nicht genutzt. Der Besucherfluss bewegte sich – obwohl nun auf einen Weg reduziert – fluffig zwischen Handwerkergasse, Schrottgleis und Hauptbühne, gedrängelt wurde nie.
Während im Schrägaufzug, der wunderbar versteckt über einen schmalen Durchgang zu erreichen war, Freunde des Drum&Bass alles nach ihrem Geschmack vorfanden, widmeten sich die DJs in der Handwerkergasse dem „Classic Rave“. Beleuchtet von blinkenden China-Lampions lud dieser Floor unmittelbar nach dem Eingang zum Verweilen und Tanzen ein. Auch auf dem Schrottgleis, überdacht und durch Sichtschutz vom Hauptweg abgetrennt, gingen die Bässe jederzeit hart durchs Gebein. Die Lasershow und Acts auf dem Erzplatz zogen natürlich die meisten Besucher an. Der deutsche House-DJ Dixon und die Berliner Technogruppe FJAAK sorgten für Stimmung und Beats, die direkt in die Hüfte gingen. Um kurz nach eins betrat Carl Cox, Techno-Legende und Samstags-Headliner, die Bühne mit einem „Electro Magnetic Festival, let’s hear it!“ Auch ein wenig Nieselregen hielt niemanden vom Feiern ab. Fazit: Geiler Rave. Immer wieder gerne.
Sandra Wagner