Um die Vielfalt der Musikszene zu zeigen und – vor dem existenzgefährdenden Hintergrund der Corona-Pandemie – auch für die Zukunft zu sichern, wenden sich freischaffende Musikerinnen und Musiker jetzt an die Radiostationen. Diese sollen regionalen und unbekannteren Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform bieten und somit für mehr Bekanntheit und Tantiemen sorgen.
Es folgt der Offene Brief der Independent-Musiker*innen:
„Deutschlands freischaffende Musiker*innen rufen zu Solidarität auf.
Die sinnvolle und notwendige Absage von Konzerten und Veranstaltungen zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung von Covid-19 bringen viele Kulturschaffende in existentielle Nöte. Deutsche Radiostationen könnten in dieser Situation helfen. Unser Appell: Stellvertretend für die freischaffenden Musiker*innen Deutschlands möchten wir unter dem Hashtag #AirplayForArtists die Radiosender dazu aufrufen, pro Stunde einen Track einer/s freischaffenden Künstler*in zu spielen. Mit entsprechender Nennung des Namens und des Titels (und ggfs. Zusatzinformationen). 24 Stunden pro Tag, 7 Tage in der Woche. Damit zeigen die Sender aktiv ihre Solidarität für Deutschlands Kulturschaffende.
Es geht um die vielen Musiker*innen verschiedener Genres, etablierte Acts wie auch Newcomer, die abseits des Mainstreams die deutsche Kulturlandschaft prägen, von den meisten Radiosendern jedoch eher selten oder gar nicht gespielt werden. Durch das Airplay würde ein Beitrag dazu geleistet, die Diversität der deutschen Musikszene über die Corona-Krise hinaus zu erhalten und zu stärken. Die Künstlerinnen und Künstler erleben nicht nur eine symbolische Anerkennung ihrer Arbeit, zusätzlich wird ihre Reichweite und Bekanntheit gesteigert, was zu wachsenden Album-Verkäufen oder Downloads/Streams führt sowie zu erhöhten Besucher-Zahlen bei Konzerten nach überstandener Corona-Krise. Nicht zuletzt wird mit zeitlicher Verzögerung mit den Ausschüttungen durch die GEMA und GVL nachhaltig eine konkrete finanzielle Unterstützung generiert.
Vorausgesetzt diese Aktion liefe während der gesamten „Auftrittsverbotszeit“ und es beteiligten sich möglichst viele Sender. Den günstigsten Fall angenommen, dass Veranstaltungen ab Juni 2020 wieder möglich sein werden, bleiben mehr als 10 Wochen mit komplettem Verdienstausfall die Künstlerinnen und Künstler. Bei einem Song pro Stunde, 24 Stunden pro Tag, 7 Tagen in der Woche bedeutete das 168 Tracks pro Woche pro Sender.Wenn allein 10 Radiosender 10 Wochen lang 168 Tracks dieser Bands und Solisten spielen, ergibt dies schon 16.800 Titel, also 16.800 mal konkrete Unterstützung für freischaffende Künstler*innen.
Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen!
Unser Appell: den Airplay-Kuchen in diesen bewegten Zeiten zugunsten freischaffender Musiker*innen aufzuteilen, wie dies in der Schweiz bereits stattfindet. Paul McCartney und Mick Jagger werden es uns sicher gönnen.
AIRPLAY FOR ARTISTS Unterzeichnende: Alexander Paeffgen Trio, August August, Blanca Nuñez, Canan Uzerli,Catharina Boutari/Puder, Celina Bostic, Christina Lux, Debby Smith, Diane Weigmann, Fjarill, Jan Loechel, Jazz à la Flute, Jess Jochimsen, Johanna Amelie, Jon Flemming Olsen, Joscheba, Joules The Fox, Joy Bogat, Kenichi & The Sun, LiLA, Lisa Bassenge/Micatone, LIZZY, Lukas Droese, Mad Hatters Daughter, Michel van Dyke, Milou & Flint, Mimi Schell, Miu, Ottolien, Patty Moon, Poems for Jamiro, Pure Desmond, Purple Schulz, Same Day Records, San Glaser, sarajane, Stefanie Boltz, Sven Bünger/Soulounge, Tabea Booz, Takadoon, Tess Wiley, The Brothers, TOKUNBO, Ulita Knauss, VINTER, WEZN“