Kuratorin Dr. Gabriele Pieke bei Video-Aufnahmen in der Sonderausstellung „Yesterday – Tomorrow“ © rem, Foto: Maria Schumann
(red.) Die Coronakrise stellt die Gesellschaft vor neue Herausforderungen, so auch Kultureinrichtungen wie die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim (rem). Die Türen zu aktuellen Sonderausstellungen und Sammlungen sind seit dem 14. März 2020 zu. „Zum Schutz vor der Ausbreitung des Corona-Virus müssen unsere Museen leider geschlossen bleiben. Aber auch in dieser Zeit wollen wir für unsere Besucherinnen und Besucher da sein. Durch digitale Angebote sollen sie von zuhause aus gemeinsam mit uns ins Alte Ägypten reisen oder die Schönheit der Glaskunst bestaunen können.“, kommentierte am Montag rem-Generaldirektor Prof. Dr. Alfried Wieczorek die aktuelle Lage.
„Nachdem wir die Häuser geschlossen haben und unzählige Veranstaltungen abgesagt sind, machen wir jetzt aus der Not eine Tugend“, so Magdalena Pfeifenroth, Leiterin der PR-Marketing-Abteilung für die Reiss-Engelhorn-Museen. „Mit unseren Kuratorinnen suchen wir spannende Objekte aus den aktuellen Sonderausstellungen aus und produzieren kleine Video-Interviews. So verlegen wir kurzerhand die geplanten Kuratorenführungen ins Netz. Am Anfang hatte ich zugegebenermaßen etwas Bedenken, denn viele Nutzer sind natürlich hochprofessionelle digitale Angebote gewöhnt. Das können wir mit unserem technischen Know-how nicht bieten, aber man wächst mit den Herausforderungen. Man darf in der aktuellen Situation auch nicht zu streng mit sich sein, die Videos kommen bei den Leuten gut an.“
„Jetzt geht es darum, Inhalte zu schaffen, auf die sich viele unserer Besucherinnen und Besucher der Reiss-Engelhorn-Museen freuen. Auch Medienvertreter fragen mehr und mehr in der Pressestelle nach alternativen Themen zu den Schließungen und abgesagten Veranstaltungen. Denn neben den fraglos wichtigen Corona-Informationen sind Redaktionen jetzt auch angehalten, ihre Programme mit spannenden Themen zu füllen, die die Menschen auf andere Gedanken bringen. Wir sollten nicht 24 Stunden am Tag Corona-Updates verfolgen. Das ist nicht gesund. Wir müssen unseren Interessen nachgehen können, uns ablenken, und da sind jetzt auch viele Kulturschaffende gefordert. Live-Streams von Wohnzimmerkonzerten in den sozialen Medien, Ausstrahlungen von Theater-Aufführungen via Fernsehen, das Angebot wächst, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt – und Einblicke in Ausstellungen zählen da natürlich auch dazu. Jedem das seine“, stellt Magdalena Pfeifenroth fest.
Seit dieser Woche haben die Reiss-Engelhorn-Museen deshalb ihre digitalen Inhalte zur neuen Sonderausstellung des deutsch-amerikanischen Fotokünstlers Marc Erwin Babej „Yesterday – Tomorrow“ erweitert. In Arbeit ist eine Video-Kuratorenführung zur Glaskunst-Ausstellung „Chromatik“. Und auch an das junge Museumspublikum wird gedacht: „Wir möchten Kindern altersgerechte Videos anbieten, die sie in die Welt der Pharaonen entführen und ihnen das Leben im Alten Ägypten anhand spannender Objekte zeigen. Außerdem planen wir Videos mit Bastelideen passend zum Thema. Damit möchten wir Eltern Tipps an die Hand geben, um die langen Tage in den eigenen vier Wänden möglichst abwechslungsreich zu gestalten. Wenn alles klappt wie geplant, gehen die Filme schon bald online“, so Pressesprecherin Cornelia Rebholz.
„Die erste Corona-Arbeitswoche liegt hinter uns. Wir staunen, wie schnell sich unsere Arbeitsbedingungen geändert haben. Wie viele können auch wir nur von Tag zu Tag planen. Wie uns das nächste Woche gelingen wird, steht noch in den Sternen, aber wir sind zuversichtlich.“, kommentiert Magdalena Pfeifenroth die aktuelle Vorgehensweise.
Veröffentlichung der digitalen Angebote der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim:
Website: www.rem-mannheim.de
Facebook: https://www.facebook.com/rem.mannheim
Youtube: www.youtube.com/remmannheim
Direkte Verlinkungen:
Marc Erwin Babej: Yesterday – Tomorrow
Chromatik. Klang der Farbe in der modernen Glaskunst. Glanzlichter aus der Sammlung Peter und Traudl Engelhorn des mudac Lausanne
In Planung: Ägypten – Land der Unsterblichkeit