Mit dem jährlich wiederkehrenden Auschwitz-Gedenktag am 27. Januar wurde in aller Welt an das unsägliche Leid der über sechs Millionen ermordeten Juden und anderer Opfergruppen des Dritten Reiches erinnert. Dem fühlen sich freilich nicht alle Zeitgenossen verpflichtet. Einen Post einer Geschäftsstellen-Mitarbeiterin der Saarbrücker AfD-Stadtratsfraktion in den sozialen Netzwerken hat nun der Vorsitzende des Kulturforums der Sozialdemokratie Saarland e.V. wegen des Verdachts der Verharmlosung des Holocausts angezeigt. Dr. Burkhard Jellonnek, promovierter Historiker mit der ersten wissenschaftlichen Arbeit zur Homosexuellenverfolgung in der NS-Zeit, erstattete bei der Saarbrücker Justiz Anzeige gegen Laleh Hadjimohamadvali, die Ende Oktober 2019 einen Post abgesetzt hatte, der einen im Dritten Reich ab 1940 zur Zwangskennzeichnung von Juden mit der Inschrift „Jude“ verwendeten Judenstern einsetzte, freilich die Inschrift mit Kennzeichnungen wie „SUV-Fahrer“, „AfD-Wähler“, „nicht geimpft“ und „islamophob“ ersetzte. Vor dem Hintergrund, dass die allermeisten der im Dritten Reich zum Tragen des Judenstern gezwungenen Menschen wenig später in Auschwitz und anderen Vernichtungslagern ermordet wurden, ist der Vergleich mit heutigen belächelten oder kritisierten Gruppen in unserer Gesellschaft eine unerträgliche Relativierung des Holocausts und eine posthume Beleidigung aller damaligen NS-Opfer.
Weiterführende Links zu Berichten der Presse:
Die Veranstaltungsreihe „Demokratie in Gefahr!“ mit der Arbeitskammer des Saarlandes und der Stiftung Demokratie Saarland 2020 wird erfolgreich fortgesetzt. Hier weitere Informationen: