Blick vom Stadtteil Kaimt auf Zell © Stadtmarketing Zell
Hier mag es ruhiger zugehen als in den berühmteren Nachbarorten Traben-Trarbach oder Cochem. Beeindruckend ist schon die „Skyline“, wie Lisa Pearse Danker vom Stadtmarketing Zell die Häusersilhouette bezeichnet, die sich beim Blick von der linken Flussseite auf den Ortskern bietet. Kleine Häuser sind dicht und extrem eng an den Hang gebaut, der steil hinaufragt. Es ist kein Platz zum Felsen hin. Ein Hochwasserumgehungsweg führt hinter den Häusern entlang dem felsigen Weinberg und bietet einen schönen Blick über die Dächer der Stadt.
Überhaupt der Weinberg. Der Weinlage „Schwarze Katz“ verdankt Zell ihre Berühmtheit. 1863 soll bei einer Weinprobe von Kaufleuten eine schwarze Katze auf eines der Fässer gesprungen sein und jeden angefaucht haben, der sich dem Fass näherte. Die Kaufleute kauften das Fass jener Lage, die daraufhin von den Zellern „Schwarze Katz“ genannt wurde. Die Käufer kamen wieder und die Weine von der „Schwarzen Katz“ fanden in der Folge reißenden Absatz. Am Brunnen im Stadtzentrum erinnert eine Skulptur an den samtpfotigen schwarzen „Kellertiger“, der die Lage weltberühmt machte.
Vom Moselsteig und dem „Schwarze Katz-Themenweg“, der zum Aussichtspunkt Colisturm führt, gibt es außergewöhnliche Ausblicke. Es wird deutlich, wie extrem der Fluss die Richtung ändert und die engste Schleife des gesamten Flusslaufes bildet.
Wanderevents
Die Stadt bietet in diesem spektakulären Umfeld zweimal im Jahr Wanderungen mit Degustations-Stationen an, die nächste im April 2020. Ein Campingplatz, ein Bootsverleih und eine Anlegestelle für Ausflugsschifffahrt nach Bernkastel, Beilstein und Cochem bilden eine attraktive touristische Infrastruktur. Ein Bummel durch die Altstadt sollte Schloss Zell, die Moselpromenade und das Geschäftszentrum der Balduinstraße einschließen. Die Weingüter Kallfelz im Stadtteil Merl und die Vinotheken von Referenzwinzern wie Markus Lermen und Marco Bremm bieten in der Kernstadt Gelegenheit, auch an Wochenenden Zeller Weine zu probieren. Die Ausläufer des Hunsrücks bescheren hier ein besonders kühles Kleinklima. Wer mineralische Weine schätzt, hat mit dem Zeller Peterslay des Weinguts Bremm einen von alten Reben auf Grauschiefer geprägten typischen Zeller Wein. Neben attraktiven Straußwirtschaften gibt es im Stadtteil Merl ein gastronomisches Restaurant, das „Eichamt“, mit einer großen Auswahl von feinen Zeller Weinen.
Gerhard Rouget im OPUS Kulturmagazin Nr. 77 (Januar / Februar 2020)
Weitere Informationen: www.zell-mosel.com