In Luxemburg können Besucher sich mittels einer VR-Brille auf eine Zeitreise ins Jahr 1867 begeben © Urban Time Travel
Luxemburg hat eine bewegte Geschichte. Die Hauptstadt des kleinen Landes mitten in Europa können Besucher per pedes oder mit dem Bus bei einer der zahlreichen Stadtführungen erkunden. Jetzt können sie auch eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert unternehmen – mit Hilfe modernster Technologie, der sogenannten Virtual Reality (VR).
Im Schritttempo kutschiert samstags und sonntags ein Kleinbus die Zeitreisenden durch das malerische Pfaffenthal. Durch VR-Brillen erhalten sie einen Einblick in die Straßen und Lebenswelten der Menschen im Jahr 1867. Damals einigten sich Frankreich und Preußen im zweiten Londoner Vertrag darauf, Luxemburg auf Dauer für neutral zu erklären.
In der virtuellen Darstellung sind noch die deutschen Bundesfestungen zu sehen, die daraufhin abgerissen wurden. Heute ist der Blick über die Täler frei. Auf der zweistündigen Rundtour erzählt ein Müller von seinem damaligen Leben, während sein Fuhrwerk mit den Gästen durch die Stadt fährt.
Auf die Idee des Virtual Reality Erlebnisses auf Rädern kam Prof. Matthias Pfaff vom Lehrstuhl Virtual Design der Hochschule Kaiserslautern vor drei Jahren. Johannes Berdin, Absolvent der Universität gründete dann die Firma „Urban Timetravel“, die seit Ende 2018 in Luxemburg solche Zeitreisen organisiert. Die Macher hoffen solche Events auch in anderen Destinationen anbieten zu können.
Info: Lis Lorang. Luxembourg for Tourism GIE, 6, rue Antoine de Saint-Exupéry, L-1432 Luxembourg-Kirchberg
Jörg Fischer in OPUS 74 (Juli / August 2019) auf S. 93