
Die Schau ist ab dem 21. September 2025 bis zum 6. April 2026 in den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen zu sehen. Das Projekt wird gemeinsam mit dem Landesmuseum Hannover realisiert.
Der Maler Philipp Klein stellte gemeinsam mit Größen wie Claude Monet, Wassily Kandinsky oder Edvard Munch aus. Er gehörte zum Kreis der deutschen Impressionisten um Lovis Corinth, Max Liebermann und Max Slevogt. Er schuf in seiner kurzen Karriere zahlreiche Werke und wurde um 1900 von Publikum und Kritikern gleichermaßen geschätzt – und doch ist Philipp Klein heute fast in Vergessenheit geraten. Die Sonderausstellung „AUFGETAUCHT! Philipp Klein im Kreis der Impressionisten“ will dies ändern. Nach mehr als 100 Jahren sind Bilder des Künstlers erstmals wieder in einer großen Präsentation zu bewundern.

Aktuell laufen in Mannheim die Vorbereitungen auf Hochtouren. Die ersten Gemälde treffen ein und warten im Depot auf ihren großen Auftritt. Neben Leihgaben aus bedeutenden Museen steuern auch Privatpersonen Bilder bei. Teils handelt es sich um bisher unbekannte Arbeiten oder um Werke, deren Spur sich nach der letzten großen Philipp-Klein-Schau im Jahr 1909 verloren hat. Diese „Wiederentdeckungen“ sind einem Aufruf zu verdanken, den die Reiss-Engelhorn-Museen im Frühjahr 2024 über ihre Online-Kanäle gestartet haben. Gesucht wurden Werke und Informationen zum Leben des Künstlers. Kurator Andreas Krock ist überwältigt von den zahlreichen Rückmeldungen: „Wir wissen nur wenig über Philipp Klein. Er wurden 1871 in Mannheim geboren, war Autodidakt, wirkte in den damals führenden Kunstzentren München und Berlin und starb 1907 auf dem Zenit seines Erfolgs. Es haben sich kaum Aufzeichnungen erhalten. Jedes Bild und dessen Geschichte liefert ein wichtiges Mosaikstück, um mehr über ihn und sein Werk zu erfahren. Es ist eine faszinierende Spurensuche, die noch lange nicht zu Ende ist. Unsere Entdeckungen wollen wir mit dem Publikum teilen. Für viele wird es die erste Begegnung mit Philipp Klein sein.“

Insgesamt zwölf dieser „Wiederentdeckungen“ sind in der Ausstellung zu sehen. Darunter auch zwei Bilder, die Anne Kutschera den Ausstellungsmachern anvertraut hat und die normalerweise im Wohnzimmer ihrer Eltern hängen. Ein großformatiges Ölgemälde von 1905 zeigt eine elegante Dame mit ausladendem schwarzem Hut. Besonders angetan hat es dem Kurator jedoch die deutlich kleinere Strandansicht. Diese entstand in Viareggio an der italienischen Riviera, wo Philipp Klein 1906 gemeinsam mit seiner Ehefrau die Hochzeitsreise verbrachte. Zu sehen ist eine weißgekleidete Frau mit Strohhut und Kind. Sie sitzen auf dem Sand vor zwei Reihen Umkleidekabinen, im Hintergrund das Meer. Philipp Klein hielt diese Momentaufnahme als ebenso flüchtigen wie stimmungsvollen Eindruck von der Reise fest. Strandansichten wie diese waren beliebte Motive der Impressionisten. Unten rechts hat sich der Künstler mit seiner Signatur verewigt.
Die Sonderausstellung „AUFGETAUCHT!“ vereint rund 100 Gemälde und Grafiken. Die Hälfte stammt von Philipp Klein. Zu seinen Arbeiten stoßen Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus seinem Umfeld. Angelehnt an die gemeinsamen Ausstellungen in den Kunstzentren München und Berlin, sind sie erstmals wieder in dieser Konstellation zu sehen. Zur bekannten Männerrunde um Slevogt, Corinth, Liebermann, Fritz von Uhde, Wilhelm Trübner und Leo Putz gesellen sich vielversprechende Zeitgenossinnen dieser Epoche wie Paula Modersohn-Becker, Lotte von Marcard, Juliet Brown sowie Anna Gasteiger.


