HfM-Rektor Prof. Jörg Nonnweiler (Mitte) überreichte Wilhelm Ohmen (rechts) seine Ernennungsurkunde zum Honorarprofessor.
Links: Prorektor Prof. Dr. Jörg Abbing. © Foto: HfM
Hochschule für Musik Saar verleiht Honorarprofessur an den Pianisten Wilhelm Ohmen
Im Rahmen einer Feierstunde in der Alten Ev. Kirche St. Johann verlieh die HfM Saar gestern den Titel eines Honorarprofessors an Wilhelm Ohmen. Der in Mainz lebende Pianist ist seit 33 Jahren als Lehrbeauftragter für Klavier im Nebenfach an der Hochschule tätig.
Die Verleihung einer Honorarprofessur hat an der HfM Saar Seltenheitswert. Umso größer ist die Wertschätzung, die die Hochschule mit diesem Ehrentitel zum Ausdruck bringt. Zuteil wurde diese Auszeichnung dem Pianisten Wilhelm Ohmen, der seit 33 Jahren als Lehrbeauftragter an der HfM Saar tätig ist und sich bei der Betreuung von Studierenden im Nebenfach Klavier große Verdienste erworben hat.
„Eine Hochschule ohne Wilhelm Ohmen kann ich mir nicht vorstellen“, sagte Rektor Prof. Jörg Nonnweiler bei der Verleihung der Honorarprofessur, zu der die Hochschule gestern zu einer Feierstunde in die Alte Ev. Kirche St. Johann eingeladen hatte. „In aller Stille, mit Freundlichkeit, Bescheidenheit und großer Geduld hat Wilhelm Ohmen über all die Jahre hinweg Nebenfachunterricht gegeben – wobei ich den Begriff ‚Nebenfach‘ nicht mag, da dieser Unterricht enorm wichtig ist. Denn das Musikstudium ist ein Gesamtkunstwerk“, betonte Nonnweiler. Bei seinen Studierenden habe Wilhelm Ohmen einen „bleibenden Eindruck“ hinterlassen. „Ehemalige Studierende sprechen mit großem Respekt von Ihnen“, berichtete der Rektor der HfM Saar.
In seiner Funktion als Vorsitzender des Prüfungsausschusses würdigte auch Prorektor Prof. Dr. Jörg Abbing die Leistungen Ohmens. „Sie öffnen den Studierenden das große Schatzkästchen des Klavier-Repertoires und sorgen mit Ihrem Unterricht dafür, dass sich jeder Juwelen daraus nehmen kann“, so Abbing. „Es gelingt Ihnen im Nebenfachunterricht, Ihre Begeisterung für das Klavier weiterzugeben. Dies ist umso verdienstvoller, als die Vermittlung des großen kulturellen Erbes der klassischen Musik in der heutigen Zeit wichtiger ist denn je.“ Respekt verdiene nicht zuletzt auch die Konzerttätigkeit Wilhelm Ohmens sowie seine Herausgeberschaft beim Schott-Verlag, einem der bekanntesten deutschen Musikverlage.
Wilhelm Ohmen bedankte sich bei der HfM Saar herzlich für die Verleihung der Honorarprofessur und steuerte zum Ausklang der Feierstunde eine Anekdote bei: „Ich habe während meiner 33-jährigen Lehrtätigkeit nur einmal gefehlt, weil ich mich einer Operation unterziehen musste. Als der Arzt mich danach fragte, ob ich nun in Reha gehen wolle, habe ich gesagt: ‚Aber nein, ich gehe in die Musikhochschule!‘“
Mit der Verleihung der Honorarprofessur möchte die Hochschulleitung – über die Würdigung der Verdienste Wilhelm Ohmens hinaus – auch ein Signal an die Lehrbeauftragten senden. Denn diese, so HfM-Rektor Jörg Nonnweiler, seien für die Hochschule „von existentieller Bedeutung“.
Musikalisch gestaltet wurde die Feierstunde von der jungen Pianistin Oksana Oposhnian (Klasse Prof. Thomas Duis), der Wilhelm Ohmen als Dankeschön eine von ihm eingespielte Chopin-CD samt persönlicher Widmung schenkte.
Hintergrund
Mit einer Honorarprofessur zeichnet die Hochschule für Musik außerordentliche Verdienste von Lehrbeauftragten aus. Honorarprofessuren wurden in der Entstehungszeit der Hochschule für Musik Saar sowie zuletzt im Jahr 2015 an den inzwischen verstorbenen Pianisten, Organisten und Komponisten Jean Guillou verliehen.