Ausschnitt „Baden-Baden Satellite Reef © Museum Frieder Burda, 2021
Beate Kolodziej im Opus Kulturmagazin Nummer 90
Wie kann man in einem Kunstmuseum auf die Zerstörung der Umwelt aufmerksam machen? Einen ganz besonderen Weg geht das Museum Frieder Burda und zeigt seit Ende Januar 2022 die Ausstellung „Wert und Wandel der Korallen. Christine und Margaret Wertheim“. Die beiden Wertheim-Schwestern, die als Naturwissenschaftlerinnen zur Ästhetik mathematischer Theorien und biologischer Phänomene forschen, waren über die Zerstörung des Great Barrier Reefs in ihrer australischen Heimat entsetzt. Sie riefen das Projekt „Crochet Coral Reef“ (gehäkeltes Korallenriff) ins Leben, um auf das Sterben der Korallen aufmerksam zu machen. In dem Baden-Badener Ausstellungshaus kann man nun eintauchen in eine faszinierende und ungewöhnliche Unterwasserwelt, bestehend aus gehäkelten Hirnkorallen-Hügeln, Säulenkorallen-Spitzen oder Seetangwäldern. 40.000 dieser Objekte stammen dabei von 4.000 Unterstützern, die fleißig gehäkelt haben und so das „Baden-Baden Satellite Reef“ zum größten seiner Art gemacht haben: ein farbenfrohes Werk, das auf ein äußerst fragiles Ökosystems aufmerksam macht.