War and peas: its time © Elisabeth Pich und Jonathan Kunz
Jonathan Kunz und Elisabeth Pich sind wahrscheinlich die erfolgreichsten Comic-Zeichner mit einer Basis im Saarland. Seit zehn Jahren geben die beiden Absolventen der Hochschule der Bildenden Künste Saar ihre lakonisch-skurrilen Webcomicstrips „War and peas“ heraus und erreichen damit allein bei Instagram fast eine Million Follower. In nur vier Bildern gelingt es dem Comic-Duo, gehaltvolle Alltagsgeschichten auf den Punkt zu bringen. Zu ihren immer wiederkehrenden Helden gehören etwa ein Roboter, der viel gefühlvoller ist als seine Erfinder, ein Sensenmann, der bei seiner Arbeit auf unerwartete Hindernisse stößt, und eine moderne „Schlampenhexe“, die kein Blatt vor den Mund nimmt, mit ihrer coolen Katze.
Der Zeichenstil des Duos Pich und Kunz, die alles gemeinsam machen, ist bewusst schlicht, der Humor ziemlich schwarz und die Sprache der Sprechblasen, die auch Einblick ins Innenleben der Figuren bieten, nicht Deutsch, sondern Englisch. Das verschaffte den zwei Anfang-Dreißigjährigen inzwischen internationale Aufmerksamkeit, Einladungen zu Comic-Festivals in aller Welt sowie ein erstes Buch bei einem amerikanischen Verlag, noch bevor Versionen auf Deutsch erschienen. Das Saarbrücker Kulturzentrum am Eurobahnhof (KuBa) widmet dem Duo nun erstmals eine analoge Ausstellung. Zeigen will Andreas Bayer, künstlerischer Leiter des KuBa und Kurator der Schau, druckgrafische Arbeiten, Skizzen und Merchandise von Pich und Kunz. Ein offenes Ohr und Auge hat das KuBa schon länger, fanden hier doch schon Comic-Symposien der HBK Saar statt, die Pich und Kunz kuratierten. Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, 4.2., um 19 Uhr. Auch ein Galeriegespräch mit Pich und Kunz ist geplant.
Silvia Buss im OPUS Kulturmagazin Nr. 89 (Jan. / Feb. 2022)
4.2. bis 10.4.