
Homa Emamis berührendes Objekt „Rüstung des Widerstands“ aus menschlichem Haar ist ein Symbol für den Kampf der iranischen Frauen für mehr Selbstbestimmung © Homa Emami, Foto: Bülent Gündüz
von Bülent Gündüz
Noch bis zum 18.02.2024 zeigt die Moderne Galerie die Ausstellung „Woman – Life – Freedom. Künstlerinnen aus dem Iran.“ Das Museum hat 32 Werke von sechs Künstlerinnen aus dem Iran zusammengetragen und möchte mit der kurzfristig anberaumten Ausstellung seine Solidarität mit der iranischen Bewegung „Frau Leben Freiheit“ ausdrücken.
Der gewaltsame Tod von Zhina Mahsa Amini im September 2022 hat im Iran und auch weltweit Proteste ausgelöst. Die 22 Jahre alte Frau war von der iranischen Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie ihre Haare nicht vorschriftsmäßig bedeckt hatte. Im Polizeigewahrsam war Amini so schwer misshandelt worden, dass sie wenige Tage später starb.
Im Erweiterungsbau zeigt das Museum aktuelle Arbeiten von Parasthou Forouhar, Homa Emami, Samira Hodaei, Simin Keramati, Roshi Rouzbehani und Jinoos Taghizadeh. Alle Künstlerinnen mussten ihr Heimatland aus politischen Gründen verlassen. Mit ihren Arbeiten setzen sich die Künstlerinnen mit der aktuellen Situation in ihrer Heimat auseinander. Viele davon sind erstmals öffentlich zu sehen.
Das alles beherrschende Thema ist die Situation der Frauen in der Islamischen Republik. Die Repressalien des Regimes verhindern jede weibliche Selbstbestimmung. Berührend etwa Homa Emamis „Rüstung des Widerstands“ aus Haaren, aber auch Parasthou Forouhars Grafiken lassen einen nicht kalt. Neben der Situation der Frauen spielt der allgegenwärtige Mangel eine wesentliche Rolle in vielen Werken, etwa wenn Samira Hodaei Brottücher mit Glasfarbe bemalt.
Bis 18.02.2024