
von Peter Michael Bitz
Was Tradition, Beständigkeit und Verlässlichkeit betrifft, haben die internationalen St. Wendeler Jazztage längst alle saarländischen Konkurrenzveranstaltungen hinter sich gelassen. Zum 32. Mal schon richtet der unverwüstliche Ernst Urmetzer in diesem Herbst ein musikalisches Menü an, das seine Delikatesse vor allem aus dem reizvollen Zusammenklang etlicher exotischer Ingredienzien bezieht. Urmetzer und sein Team bieten – eigene Tradition fortschreibend – Musik aus aller Welt an, aber keine Allerweltsmusik.
Nach einem Prolog im Kurhaus Harschberg, wo am 9.9. die Bigband Jazztrain und am 10.9. das deutsch-belgische Trio FAVO 3 spielen, wird am Wochenende vom 15. bis zu 17.9 der St. Wendeler Saalbau wieder zur bewährten Festival-Location. Hier inszeniert „Ernesto“, wie die einheimischen Jazzfexe den lokalen Musikguru nennen, eine spannende Begegnung der musikalischen Kulturen. „Vom Okzident zum Orient“ lautet das Motto der Klangreise, die Déjà Vus und Neuentdeckungen verheißt. Frankreichs famoser Bassist Renaud Garcia Fons eröffnet mit seinem originell besetzten Trio (Akkordeon/Bass/Percussion) das Hauptprogramm. Das international besetzte Quartett ARIFA verkörpert mit seiner Mixtur aus okzidentalischen und orientalischen Elementen in idealer Weise das Festival-Thema.
Samstags (15.9.) schlägt die Stunde der Pianisten. Der Saarlouiser Christian Pabst, der inzwischen in der nicht nur wegen ihres tollen Jazzfestivals berühmten italienischen Stadt Perugia lebt, hat es mit Fleiß und Talent geschafft, sich in der hochkarätigen Jazzpianisten-Szene Italiens zu etablieren. Pabst stellt mit seinem italienischen Quartett das Repertoire seiner neuen CD „The Palm Tree Line“ vor. Auch der junge Asserbaidschaner Isfar Sarabski ist ein mit allen Wassern gewaschener Klavier-Virtuose. Auf spektakuläre Weise versteht es der klassisch ausgebildete Musiker, rhapsodische mit jazzigen Elementen zu einem aufregenden Personalstil zu verschmelzen.
Der Sonntagmittag gehört beim WND Jazz stets dem ganz jungen Jazz-Nachwuchs. „Jazz for Kids“ will der guten Sache des Jazz neue Anhängerschichten erschließen. Das abendliche Finale für die Großen bringt zweimal hispanische Klänge. Zuerst die Sängerin und Cellistin Carla Maza und zum Schluss noch eine steife Brise Salsa Picante mit Michael Oliveira und seinem Cuban Jazz Syndikat