
In unserer neuen Interviewreihe “StimmeDerKunst” befragen wir Künstlerinnen und Künstler, die uns etwas über ihre Arbeit, ihre Inspiration und ihre alltäglichen Herausforderungen erzählen wollen. Unser Ziel: Aus der Binnenperspektive einen Einblick in die Welt der Kunstschaffenden geben und eine Antwort auf die wohl meist gestellte Frage „Was macht man eigentlich mit Kunst?“ liefern.
Lieber Eric, erzähl uns ein bisschen was zu dir:
Ich habe in Saarbrücken und Brüssel, Design und Comics studiert und mich danach als Illustrator selbständig gemacht. Ich arbeite für einige Kund:innen in Saarbrücken. Letztes Jahr habe ich zum Beispiel zusammen mit der HDW das Poster für das Kultstadtfest gemacht. Und dieses Jahr hatte ich meine erste institutionelle Solo-Ausstellung in der Stadtgalerie Saarbrücken.

Du stellst unter anderem Lego-Prints her. Was begeistert dich an dieser Technik?
Ich bin schon seit längerem Fan von Pixel-Art weil es mich dazu zwingt meine Ideen auf das essentielle zu beschränken

Dein Name verrät eine Affinität zu Comics: Wer oder was hat dich dazu inspiriert?
Ich habe 2015 angefangen Comics zu zeichnen und hatte da Glück damals mit Jonathan Kunz (@war.and.peas) einen super Mentor an der HBKsaar zu haben.
An was arbeitest du gerade?
Ich arbeite gerade an zwei Büchern. Eins ist eine englischsprachige Zusammenstellung aller meiner 4-Panel-Webcomics und das andere ist ein deutschsprachiges Märchen
über vier Brüder, die von einem Monster bedroht werden.

Wie können wir uns den Entstehungsprozess eines Prints vorstellen und wie lange dauert dieser?
Für die LegoPrints arbeite ich erst an einer Idee, dann skizziere ich in einer Pixel-Mal-App und wenn ich happy bin mit der Vorlage gehts auch schon aufs Board. Das kann man auf Instagram in meinen Videos eigentlich ganz gut sehen.
Was ist die größte Schwierigkeit bei der Entstehung eines Comic-Prints?
Mir fällt das alles eher leicht, deshalb mache ich es vielleicht so gerne 🙂

Du lebst nicht nur in Kleinblittersdorf, sondern auch zeitweise in Paris und Menorca. Haben diese Städte einen Einfluss auf deine Werke?
Auf jeden Fall. In Paris ist so eine lebendige Kunstszene am Start, da treffe ich jeden Tag neue inspirierende Leute und man spürt einen richtigen Drang etwas cooles abzuliefern um nicht in der Menge unter zu gehen. In Menorca ist es ein bisschen das Gegenteil, da habe ich wenige soziale Kontakte und Ablenkung und kann mich super auf längere Projekte konzentrieren. Da habe ich zum Beispiel meinen ersten Graphic Novel geschrieben. Der im April im Luftschachtverlag erschienen ist.
Gibt es Momente der Verzweiflung oder der Demotivation bei der Entstehung? Wenn ja, was tust du dagegen?
Wenn ich es nicht fühle, dann mach ich etwas anderes bis das Gefühl vorbei ist. Meistens habe ich 4-5 verschiedene Projekte an denen ich arbeiten kann. Irgendwas geht da meistens.
Was macht für dich Kunst so unabdingbar? Nenne einen Grund.
Ich wüsste nicht was ich anderes machen sollte…
Was würdest du Personen raten, die KünstlerInnen werden wollen aber wegen ihrer Sorge vor der
„brotlosen Kunst“ zweifeln?
Man kann auch Künstler:in sein ohne das als Hauptberuf zu machen. Man sollte sich das wirklich gut überlegen, weil es echt nicht easy ist damit Geld zu verdienen. Manchmal denke ich, dass es vielleicht entspannter wäre anders Geld zu verdienen und meine Kunst nur für mich machen zu können. Aber der Zug ist bei mir schon lange abgefahren 😀