Das Selbstbildnis von Max Slevogt ist eines der auf Provenienz untersuchten Werke © Foto: mpk, Gemäldesammlung
Von Sabine Börchers
Erstmals seit fast 20 Jahren präsentiert das Museum Pfalzgalerie seine Sammlung in einer neuen Ausrichtung. Zum 150. Bestehen des Hauses wurden knapp 300 Werke aus den Beständen in drei thematische Rundgänge eingeteilt, die die Frage stellen: „Was ist Kunst?“, untersuchen, wie Kunst den Menschen thematisiert und sie sinnlich erfahrbar machen. An manchen Stellen stehen das Raumerleben und das Zusammenspiel der Werke untereinander im Vordergrund. Andere Bereiche ermöglichen die Beschäftigung mit Einzelpositionen. Gezeigt werden Gemälde, Skulpturen, Grafik bis hin zur Angewandten Kunst. Die Werke reichen von Gemälden von Carl Spitzweg bis zu abstrakter Kunst von Günter Fruhtrunk. Lange nicht oder sogar noch nie gezeigte Exponate wurden dabei der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Eine Fotostation ermöglicht es sogar den Besuchern, sich in die Porträtgalerie des Museums einzufügen.
Parallel zur Sammlung präsentiert die Provenienzforscherin am Museum, Laura Vollmers, unter dem Titel „Zeitsprung – Gekauft. Getauscht. Geraubt?“ Zwischenergebnisse aus ihrem vom Deutschen Zentrum für Kulturgutverluste finanzierten Forschungsprojekt. Seit Januar 2024 ist sie auf Spurensuche nach der Herkunft von 111 Gemälden im Museum. Neben der Rekonstruktion der Erwerbungsgeschichten werden dabei auch Schicksale der einstigen Sammler sichtbar gemacht. Die Ausstellung ist ein Werkstattbericht, der auch noch offene Fragen präsentiert.
Darüber hinaus erinnert das Museum zum Jubiläum an zwei Träger des Pfalzpreises für Bildende Kunst von vor genau 50 Jahren und widmet den beiden Bildhauern Franz Bernhard und Maximilian Hutlett eine gemeinsame Ausstellung. 1975 wurde der seit 1953 vergebene Pfalzpreis im Bereich Plastik erstmals geteilt. Werke aus der Sammlung und Leihgaben aus Privatbesitz geben einen Einblick in das Schaffen der beiden Künstler, die sich einer konsequenten Reduktion der Form verschrieben haben. Alle drei Ausstellungen sind bis zum 5.10. im Museum zu sehen.
Schreibe einen Kommentar