
Marlene Dietrich in „Der blaue Engel“ © Foto: Deutsche Kinemathek
von Bülent Gündüz
Mitte Oktober 2023 eröffnete die Völklinger Hütte eine richtungsweisende Ausstellung zur Geschichte des deutschen Films. Die Ausstellung des Weltkulturerbes und der Deutschen Kinemathek ermöglicht erstmals einen umfassenden Blick auf die deutsche Filmgeschichte. Der Bogen der multimedialen Schau spannt sich vom legendären Filmprogramm der Gebrüder Skladanowsky am 1. November 1895 im Varieté „Wintergarten“ in Berlin über den frühen Stumm- und Tonfilm bis zu aktuellen Filmproduktionen des Jahres 2023. Die aufwändige Schau zeigt in zehn Kapiteln mit über neun Stunden Filmmaterial und mehr als 350 Exponaten aus der Sammlung der Deutschen Kinemathek den wesentlichen Beitrag Deutschlands zur globalen Filmgeschichte. Zugleich spiegeln sich in der Ausstellung die Kultur- und Zeitgeschichte Deutschlands vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart: „Film ist im besten Fall große Kunst, zugleich aber stets auch Spiegel der Kultur und Zeit seiner Entstehung“, betont Ralf Beil, Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte. Während rund 100 Projektionen auf Großleinwänden signifikante Filme in exemplarischen Ausschnitten präsentieren, dienen dreißig Monitore weiteren Vertiefungen. Ein eigenes Kapitel ist Fritz Langs wegweisendem Film „Metropolis“ gewidmet. Die Schau stellt zudem Filmschaffende aller Gewerke vor und gibt damit Einblicke in Filmstudioarbeit, die Filmindustrie und die Produktionsprozesse. In der direkt an die Gebläsehalle anschließenden Verdichterhalle ist ein Filmstudio der 1950er Jahre eingerichtet.
Bis 18.8.2024