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Festival Perspectives

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90 Minuten in der totalen Dunkelheit: „Société Anonyme“ von Rimini Protokoll, produziert für das Hamburger Schauspielhaus .© Foto Thomas Aurin (Festival Perspectives)

Bekenntnisse in der totalen Dunkelheit

Rimini Protokoll begeistert mit „Société Anonyme“ bei den 
 deutsch-französischen Perspectives

von Burkhard Jellonnek

Die Neue wirbelt das 43. Festival Perspectives ganz schön durcheinander! Auch wenn mit Rimini Protokoll mit seinem neuen Stück „Société Anonyme“ eine gute alte Bekannte im deutsch-französischen Festivalbetrieb vergangener Tage mit dabei gewesen ist. Aber inklusiver als dieses Stück, wie Festivalchefin Kira Kirsch versprochen hat, geht es nicht mehr. Neunzig, auch für das Publikum herausfordernde Minuten in totaler Dunkelheit, neunzig Minuten auf der stockfinsteren Bühne des Saarlouiser Theaters am Ring, in denen man nicht weiß, was als Nächstes passiert. Während draußen die Bässe des Volksfestes „Emmes“ sich austoben, totale Stille im Bühnenhaus. Und Bekenntnisse ohne Ende. Von Menschen, die bewusst die Anonymität gesucht haben, um nicht erkannt, entdeckt, angezeigt zu werden. Der illegale, ausländische Hamburger Hafenarbeiter, ohne Papiere, ohne Krankenversicherung. 800 bis 1000 arbeiten nach seinen Worten jede Nacht, um Container zu be- und entladen. Oder die erfolgreiche Anwältin, die Stimmen in ihrem Kopf hört, verzweifelt ist und sich nicht outen kann, ohne ihre Mandate aufs Spiel zu setzen. 800.000 Betroffene leben in Deutschland. Da wirkt der homosexuelle Mann mit seinen Erlebnissen aus dem Darkroom schon fast wie eine harmlose Anekdote. Beeindruckend an dem Saarlouiser Abend ist die Mitwirkung der von Geburt an blinden Musikerin Gül Pridat, die als Einzige im Saal die sie leitenden Bänder und weiteren Markierungen zu interpretieren versteht und wie von Geisterhand gezogen durch den Saal huscht, zur Gitarre greift und auch schon mal das Publikum besprüht, um den aus dem Off eingespielten, von der Stimme erwähnten Regen spürbar zu machen. Gül Pridat ist das Opfer eines Gen-Defekts, den die Heirat zu eng verwandter Familienangehöriger hervorgerufen hat. Tief beeindruckend nicht nur Güls Worte in dieser wirklichen ungewöhnlichen Aufführung. Freilich in der Bilanz doch ein Wermutstropfen: einen als Scientologen gemobbten Immobilienhändler muss man an diesem Abend von Rimini Protokoll nun wirklich nicht in der Opfer-Rolle untergejubelt bekommen!
Info:
www.festival-perspectives.de

Filed Under: Kritik

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