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TAMIS 23: CAMIRE – Zwischen Himmel, Hof und Hanse
Akademie für Alte Musik im Saarland
Oktober 10 @ 20:00 - 22:00

Spuren der Reformation in der Barockmusik aus Nord- und Mitteldeutschland
Die Entwicklung der Musiklandschaft in Nord- und Mitteldeutschland wurde sehr stark geprägt durch die Reformation, die Martin Luther seit dem Jahre 1517 von Wittenberg aus vorantrieb. Luther war selbst Musiker, er spielte Laute und komponierte zahlreiche Lieder. Er schrieb Choräle, die bis heute zu den Klassikern in den Gesangbüchern zählen (z.B. „Ein feste Burg ist unser Gott”, „Nun bitten wir den Heiligen Geist”, „Vater unser im Himmelreich”).
Durch diese theologische Aufwertung der Musik kam der musikalischen Ausbildung an Schulen und Universitäten eine zentrale Rolle und es kam zu einem explosionsartigen Anstieg an Musikerberufen. Immer mehr Gemeinden stellten Kantoren ein, die in den Schulen die Gesangsausbildung übernahm und zugleich für die musikalische Gestaltung der Gottesdienste verantwortlich war. In vielen Städten wurden zusätzlich Organisten beschäftigt. Auch die Fürstenhöfe folgten dieser Entwicklung und gründeten Hofkapellen und Hofkantoreien.
Unter dem Motte Zwischen Himmel, Hof und Hanse möchte das Ensemble CAMIRE die musikalischen Spuren der Reformation verfolgen und verschiedene Kontexte musikalischen Schaffens aufzeigen: Musik zur Verehrung und Anbetung Gottes, Musik zur Repräsentation von Macht und Glanz an kurfürstlichen Höfen aber auch Musik, die den freiheitlichen und fortschrittlichen Zeitgeist der Hansestädte ausdrückt. Neben Dietrich Buxtehude und Johann Sebastian Bach werden insbesondere die Lebenswege unbekannterer Musikerpersönlichkeiten wie z.B. Johann Vierdanck, Dietrich Becker oder Georg Böhm beleuchtet.