
© VG Bild-Kunst, Bonn 2019 – Karl Hofer, Selbstbildnis mit Dämonen, 1922/23
Die Sammlung der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe ist um drei hochrangige Werke reicher: Mit den Tafeln „Der Heilige Johannes der Täufer mit der Stifterin Apollonia von Henneberg“ (um 1538) und „Die Heilige Maria Magdalena“ (um 1538) gehören nun zwei weitere bedeutende Werke des im 16. Jahrhundert tätigen Meisters von Meßkirch zur Sammlung der Kunsthalle. Zudem konnte das Gemälde „Selbstbildnis mit Dämonen“ (1922/23) von Karl Hofer für das Museum erworben werden. Die Ankäufe konnten dank der Unterstützung der Museumsstiftung Baden-Württemberg und der Kulturstiftung der Länder realisiert werden.
Die Werke wurden heute offiziell der Kunsthalle im Beisein von Petra Olschowski, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, dem Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, Prof. Dr. Markus Hilgert, sowie dem Stellvertretenden Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, Prof. Dr. Frank Druffner, übergeben.
„Die drei herausragenden Kunstwerke erweitern die hochkarätige Sammlung der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe und sind gleichzeitig landesgeschichtlich hochrelevant. Der Meister von Meßkirch gehört zu den wichtigsten Künstlerpersönlichkeiten Süddeutschlands im 16. Jahrhundert. Karl Hofers ‚Selbstbildnis mit Dämonen‘ ist ein eindrucksvolles Gemälde, mit dem der aus Karlsruhe stammende Künstler auf den Ersten Weltkrieg und das Erstarken des Nationalsozialismus reagierte. Allen Bildern ist gemeinsam, dass sie in Zeiten der politischen Veränderungen entstanden sind, die sich nachhaltig auf die Gesellschaft und die Künste auswirkten. Das kann ihre starke Wirkung auch in unserer Zeit erklären“, sagte Staatssekretärin Petra Olschowski.
Zu der Erwerbung des Gemäldes von Hofer sagte der Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, Prof. Dr. Markus Hilgert: „Die gelungene Erwerbung freut mich besonders, weil dieses Werk so viele Aspekte in sich vereint, deren Vermittlung regionale und kulturelle Identität ermöglicht. Es steht beispielhaft für die Kunstgeschichte der Region, für die Hofer-Sammlung in Karlsruhe und für das Œuvre Hofers.“
Prof. Dr. Frank Druffner, Stellvertretender Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, sagte über die Ankäufe der beiden Tafeln des Meisters von Meßkirch: „Mit dem Werk dieses Künstlers verbindet die Kulturstiftung der Länder eine langjährige Förderpraxis. Bereits 2013 konnte so die Kunsthalle in Karlsruhe eine Tafel dieses Altars erwerben. 2017/2018 hat das Land Baden-Württemberg dem Meister von Meßkirch eine Große Landesausstellung gewidmet – gefördert durch die Kulturstiftung der Länder. Diese Erwerbungsförderungen dienen allerdings nicht nur dazu, Glanzstücke neuzeitlicher Malerei für die Öffentlichkeit zu erhalten. Die Kunsthistoriker haben schließlich noch eine seit mehr als 150 Jahren währende Aufgabe abzuschließen: das Geheimnis um die Identität des berühmten Unbekannten von Meßkirch zu lüften.“
Die Direktorin der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, Prof. Dr. Pia Müller-Tamm, erläuterte: „Wir sind dankbar, dass diese bedeutenden Ankäufe gelungen sind. Mit ihnen kommt auf je eigene Weise eine längere Geschichte zum Abschluss: Der Erwerb zweier Flügel des dreiteiligen Ensembles vom Hochaltar in Meßkirch, dessen erste Tafel bereits 2013 angekauft wurde, beschließt einen zweistufigen Ankaufsweg; der Erwerb des Hofer-Gemäldes ist ein Akt der Wiedergewinnung von Sammlungsgeschichte, denn es war von 1923 bis 1936 bereits im Besitz der Kunsthalle. Ohne die großzügige Unterstützung der Museumsstiftung Baden-Württemberg und der Kulturstiftung der Länder wären diese Erwerbungen nicht möglich gewesen.“